Bryan Washington: Dinge, an die wir nicht glauben

Ben kennt Mitsuko eigentlich nicht. Dennoch muss er mit ihr nun ein paar Wochen in seiner Wohnung verbringen. Dabei ist Mitsuko nicht mal wegen ihm dort. Denn sie ist die Mutter von seinem Freund Mike. Aber als Mitsuko in Houston ankommt, ist Mike nicht da. Während sie auch Japan in die USA gekommen ist, ist er nämlich nach Japan gereist – zu seinem todkranken Vater.
Bevor Mike aufgebrochen war, stand die Beziehung zwischen ihm und Benson ziemlich auf der Kippe. Oft haben sie gestritten, immer wieder gab es Konflikte.
Nun muss sich Ben also mit Mitsuko arrangieren. Und Mike kümmert sich in Japan um seinen Vater, der bald sterben wird, und um dessen Kneipe.
Und beide müssen sich mit sich und ihrem Leben befassen. Wie soll das alles weitergehen?

„Dinge, an die wir nicht glauben“ heißt der Roman von Bryan Washington. Er stellt die Frage, was die Menschen miteinander verbindet, wenn genau diese Verbindung auseinanderzubrechen droht. Was einst sie, was trennt sich, und wofür lohnt es sich, zu kämpfen?
Bryan Washington gelingt es auf eine schöne Weise, dieses Beziehungsgeflecht darzustellen. Aus der anfänglichen Distanz entwickelt sich auch zwischen Ben und Mitsuko eine engere Bindung, und auch die Geschichte, wie sich Mike um seinen Vater kümmert, hat rührende Momente.
Das liegt auch an dem tollen, eindringlichen Schreibstil. In kleinsten Nuancen beschreibt Washington diese Menschen und ihre Beziehungen miteinander. Wie sich die Männer kennengelernt haben, was sie ausmacht. Wieso sie sind, wie sie sind. Was mit den Familien los ist. Die Zerrissenheit, Nachdenklichkeit – und die Frage, was aus der anfänglichen Euphorie geworden ist.

Bryan Washington: Dinge, an die wir nicht glauben
Kein & Aber, 384 Seiten
9/10


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