Es ist die letzte Ausgabe: Das Magazin „The French Dispatch“ liegt der Zeitung „Liberty, Kansas Evening Star“ bei. Arthur Howitzer Jr. (Bill Murray) leitet das Heft in Ennui-sur-Blasé in Frankreich seit einem halben Jahrhundert. Doch nun ist er gestorben, das Heft wird nicht mehr erscheinen. Die Abschiedsausgabe ist fertig.
Howitzers Angestellte erinnern sich nun zurück – an ihren Chef, aber auch an die außergewöhnlichsten Geschichten im Blatt.
Da geht es um einen Reporter (Owen Wilson), der Reiseberichte schreibt, nachdem er eine Stadt mit dem eigenen Rad erkundet. In einem anderen Beitrag wird der Maler Moses Rosenthaler (Benicio del Toro) gezeigt, der zwar im Knast sitzt, aber dennoch durch seine Werke weltberühmt wird. Die Wärterin Simone (Lea Seydoux) ist sein Model und Teil einer merkwürdigen Beziehung.
Es geht um die Story von Lucinda Krementz (Frances McDormand), die über den jungen Revoluzzer Zeffirelli (Timothée Chalamet) schreibt und sich in ihn verliebt.

„The French Dispatch“ ist der neue Film von Kult-Regisseur Wes Anderson. Schon mit „Grand Budapest Hotel“ sorgte er 2014 für Furore, und in der Machart erinnert dieser Film ein wenig daran. Jede Einstellung ist eine Komposition. In jeder Kameraeinstellung gibt es etwas Skurriles, Besonderes zu entdecken. Schnitte, Schwenks – sehr oft sprüht dieser Film nur so vor Einfallsreichtum.
Ansonsten ist „The French Dispatch“ ein Sammelsurium an Kurzgeschichten. Wie das Magazin selbst ja auch. Da gibt es die Hauptgeschichte um das Magazin und die Geschichten aus dem Heft, die erzählt werden.
Nicht jede dieser Geschichten kann ganz überzeugen, gerade ausgerechnet die letzte der Kurzgeschichten zieht sich ein wenig dahin.
Dennoch ist dieser Film cineastisch auf jeden Fall bemerkenswert. Wortwitz, Bildwitz und auch die Lust der Schauspielenden – immer wieder sind bekannte Gesichter in kleinen Rollen zu sehen – überträgt sich auf den Zuschauer.

-> Trailer auf Youtube

The French Dispatch
Frankreich / D / USA 2020, Regie: Wes Anderson
20th Century Studios, 108 Minuten, ab 12
7/10