Zoë Beck: Paradise City

Deutschland, irgendwann in der Zukunft. Teile des Landes sind nicht mehr oder kaum noch bewohnbar. An der Nordsee sind Landstriche überschwemmt. Berlin ist so gut wie ausgestorben. Die Regierung sitzt jetzt in Frankfurt/Main, das jetzt so groß und bevölkerungsreich ist, dass die umliegende Region mit Frankfurt verschmolzen ist. Mit dem Zug kommt man in rasender Geschwindigkeit von A nach B, und da, wo noch viele Menschen wohnen, ist die Infrastruktur hervorragend. Und nicht nur das: Die medizinische Überwachung der Menschen ist nahezu perfekt und lückenlos. Allerdings: Das Leben ist gläsern geworden. Total.

In der Uckermark leben kaum noch Menschen, eine Infrastruktur gibt es nicht mehr. Liina ist Journalistin. Die Nachrichten kommen inzwischen überwiegend von staatlichen Medien, sie arbeitet hingegen bei einem der letzten regierungsunabhängigen Nachrichtenseiten.
In der Uckermark soll Liina herausfinden, ob eine Frau dort wirklich von einem Schakal totgebissen worden ist.
Währenddessen kommt es allerdings zu einem Anschlag auf ihren Chef – es soll wie ein Suizidversuch aussehen. Eine Kollegin wird umgebracht.
Was steckt dahinter? Eine staatliche Verschwörung?

„Paradise City“ heißt der Roman von Zoë Beck, die in ihrer Geschichte ein ziemlich Horrorszenario aufbaut. Denn ganz nebenbei ist von den epidemischen 2030ern die Rede, von einer Masern-Epidemie, die viele Menschen töten wird. Das Grauen passiert passiert bei der Autorin fast nebenbei. Es ist auch nur Kulisse, denn eigentlich ist „Paradise City“ am Ende doch nur ein klassischer Krimi.
Es entwickelt sich ein Kriminalfall, den Liina zu lösen versucht – was natürlich nicht einfach ist. Dennoch ist das ein bisschen eine Enttäuschung, denn man muss ganz klar sagen: Das Spannende an Zoë Becks Roman ist nciht die Story, sondern das Setting. Das wird am Anfang erzählt, zwischendurch hin und wieder erwähnt.
Denn die Krimistory selbst ist recht herkömmlich und auch nicht sehr aufregend dargelegt. Die Schreibe zieht nicht besonders rein, und es passiert etwas, was für einen Krimiroman ganz und gar nicht gut ist: Der Roman verliert mehr und mehr an Spannung. Und das ist schade.

Zoë Beck: Paradise City
Suhrkamp, 281 Seiten
4/10


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