Claudia Rusch: Mein Rügen

Heimat ist, wonach das Herz sich sehnt. So heißt ein Spruch, und die Autorin Claudia Rusch kann ihn sicherlich sehr gut nachvollziehen. Seit langer Zeit lebt sie in Berlin. Als Kind aber hat sie auf Rügen gelebt, im Norden der Insel. Auch danach war sie sehr oft dort, und dementsprechend hat sie sehr viele Erinnerungen. Immer wieder kommt sie nach Rügen – und es ist dieses Gefühl von Heimat, das sie selbst in Berlin hat, wenn sie am Horizont die Ostsee erahnt.

„Mein Rügen“ heißt das Buch, in dem sie nicht nur ihre Erinnerungen teilt, sondern auch erzählt was die Insel Rügen ausmacht. Dabei ist aber auch klar, dass jeder der Rügen lebt, andere Erinnerungen und Vorlieben hat. Das Insel-Innere zum Beispiel spielt bei Claudia Rusch kaum eine Rolle, auch mit den Ostseebädern im Osten wurde sie nie so richtig warm, weil: zu überlaufen.
Stattdessen erzählt sie von ihrem Lieblingsstrand auf Wittow, vom Kap Arkona, der für sie der schönste Ort der Welt ist. Auch erzählt sie, dass es am Bodden längst nicht so schön sei wie an der Ostsee, der Bodden tue im Stillen so, als sei er die offene See.

Es ist ein Buch für Rügen-Fans und für die, die es noch sein wollen. Die Mischung aus persönlichen Tipps – Sassnitz hat sehenswerte Ecken, die für viele vermutlich verborgen bleiben, wenn sie nur schnell durchfahren oder am alten Überseehafen sind – und Erinnerungen an damals lesen sich sehr schön. Eine inspirierende Lektüre.

Claudia Rusch: Mein Rügen
mare, 190 Seiten
8/10


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