Das Triell: Baerbock, Laschet, Scholz – Neustart für Deutschland

SO 29.08.2021 | 20.10 Uhr | RTL

„Frau Baerbock, warum kann Olaf Scholz nicht Kanzler?“
„Weil er eine Flachzange ist. Weil seine Skandale zum Himmel stinken. Weil ich besser bin.“
Natürlich hat Annalena Baerbock auf diese Frage nicht so geantwortet, sondern ist einer Antwort ausgewichen.
Es war die Einstiegsfrage in das erste TV-Triell, und die Frage ist, was sich Peter Kloeppel und Pina Atalay von dieser Frage erhofft haben.

Aber, Moment mal: Triell? Was soll das denn sein?
In diesem Jahr gibt es drei aussichtsreiche Personen, die es ins Kanzleramt schaffen könnten: Armin Laschet (CDU), Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne), und deshalb gibt es vor der Bundestagswahl diesmal kein TV-Duell, sondern ein Triell.
Und passenderweise gibt es in diesem Jahr tri, äh, drei Trielle: RTL machte am Sonntagabend den Anfang, am 12. September gibt es das zweite bei ARD und ZDF, am 19. September das dritte bei Sat.1.
Was immerhin bedeutet, dass es diesmal nicht vier Fragesteller von vier parallel übertragenen Sendern gibt.

Weil RTL an diesem Sonntagabend so very wichtig war, begann das Triell auch schon um 20.10 Uhr – vielleicht aber auch, damit die Tagesschau-Zuseher die erste, in die Hose gegangene Frage, nicht mitbekommen mussten.
Denn dann kamen tatsächlich werbefreie Inhalte zur Sprache: Es ging um die aktuelle Lage in Afghanistan, um den Klimawandel, die Coronakrise, um Sicherheit und Steuern. Der Schlagabtausch war spannender als erwartet, und interessant wurde es bei den Schlussworten. Annalena Baerbock verließ dazu ihr Pult, um die Leute direkt anzusprechen, während Armin Laschet davon sprach, dass er Gegenwind aushalte und im Wandel für Standhaftigkeit stehe – was jetzt nicht unbedingt zukunftsgewandt erscheint.

Dass RTL bei der Politik noch Moderationsnachholbedarf hat – vielleicht hatte Jan Hofer keine Zeit oder Lust -, war daran zu merken, dass die Nachbetrachtung zum Triell von RTL-Klatschfrau Frauke Ludowig moderiert worden ist. Zu Gast war u.a. Tänzerin Motsi Mabuse, die sich sichtlich unwohl in ihrer Rolle als Politexpertin fühlte. Aber zumindest blieb sich RTL nach dem Triell doch noch ein bisschen treu…

-> Die Sendungen bei TV Now


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