Meine Rechnung, bitte!

Eigentlich war die Rechnung schon bezahlt. Wenn dann nicht irgendwann die Kellnerin bei uns am Tisch aufgetaucht wäre, um zu sagen, dass wir leider die falsche Rechnung bezahlt haben.
Und dann begann zwischen Tresen und Kasse das große Rätselraten.

Wir haben 100 Euro zu wenig bezahlt, die anderen standen nun quasi ohne Rechnung da. Die teure wollten sie jedenfalls nicht bezahlen. Für uns natürlich schade.
Bei den anderen Gästen kam noch hinzu, dass sie einen Gutschein hatten, der daraus resultierte, dass sie 2020 eine Feier angezahlt hatten, die wegen der Coronakrise nicht stattfinden konnte. Und die Kellnerin der Meinung war, dass sie diesen Gutschein nicht einlösen könne, weil er schon verfallen sei.
Was natürlich eine Frechheit ist, denn in Zeiten des Coronavirus können die Gaststätten ja über jeden dankbar sein, der wieder zu ihnen kommt. Und sie dann so abspeisen zu wollen, geht gar nicht. Die Chefin, die angerufen worden ist, sah das wohl anfangs anders, denn die Kellnerin meinte nach dem Telefonat, dass der Gutschein nicht eingelöst werden könne – worauf die anderen Gäste mit der Polizei drohten.
Und nun?

Die Kellnerin war mit der Situation sichtlich überfordert. Der ganze Akt dauerte nun schon eine gute Viertelstunde. Und da war unser Rechnungsproblem noch gar nicht im Gespräch.
Immerhin scheint die Polizeidrohung bewirkt zu haben, dass der Gutschein plötzlich doch gültig war. Ob die Leute nun aber noch mal in dieser Gaststätte gehen wollen, will ich mal bezweifeln. Sie wollten sich jedenfalls alles haarklein unterschreiben und quittieren lassen.

Bei unserer Rechnung ging die Rätselei weiter. Zurückbuchen und dann die richtige Rechnung zahlen? Den Rest zahlen? Aber wohin soll sie das buchen?
Ich verließ vorsichtshalber die Arena und ließ die anderen machen. Am Ende stimmte jedenfalls die Rechnung, und wie sie das im Lokal verbucht haben – na, irgendwie wird’s schon funktioniert haben…


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