Carmen Buttjer: Levi

Levis Mutter ist gestorben. Auf ihrer Beerdigung ist er mit ihrer Urne abgehauen. Auf der Flucht. Gewissermaßen. Nun sitzt er auf dem Dach des Hauses, in dem der 11-Jährige wohnt. Bei seinem Vater kann er sich nicht blicken lassen. Aber andererseits hat er von ihm bisher sowieso nicht so viel mitbekommen.
Nun weiß Levi nicht weiter, kämpft mit seinen Ängsten und Problemen.
Er lernt Vincent kennen, der im selben Haus wohnt. Die beiden kommen ins Gespräch, und für Levi ist das ein Stück Ablenkung. Ebenso wie die Besuche im Kiosk von Kolja.
Auch Vincent und Kolja haben in ihrem Leben etwas zu bewältigen. Vielleicht auch zu verdrängen. Aber die Erinnerungen daran tauschen immer wieder auf. Wie auch bei Levi, der immer wieder an den Moment des Todes seiner Mutter denken muss. Denn das weiß sein Vater nicht – dass er beim Tod der Mutter dabei war.

„Levi“ ist der Debütroman der Berliner Autorin Carmen Buttjer. Sie erzählt einerseits vom Schicksal eines 11-jährigen Jungen, der auf eine tragische Weise seine Mutter verloren hat und damit nicht umgehen kann. Er klaut die Urne, um weiter bei ihr sein zu können. Und mit seinem Vater findet er keine richtige Art und Weise, zu kommunizieren. Das macht er unterdessen mit dem Kioskmann und dem Nachbarn. Gleichzeitig erfahren wir viel als Levis Gedankenwelt. Es ist eine, in der sehr viel passiert, er hat ordentlich mit sich und seiner Umwelt zu kämpfen.
Ein lesenswertes Debüt. Wenn auch „Levi“ kein Kracher ist, liest es sich gut weg.

Carmen Buttjer: Levi
Galiani Berlin, 257 Seiten
7/10


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