Amoklauf München: Eine Stadt in Angst

MI 28.07.2021 | TV Now

Es ist der 22. Juli 2016. Im Olympia-Einkaufszentrum in München bricht Panik aus. Der erst 18-jährige Ali David S. schießt bei McDonald’s und nebenan im Shoppingcenter um sich. Neun Menschen werden getötet. Und München wird stundenlang in Angst versetzt.
Bei TV Now gibt es jetzt dazu die vierteilige Dokumentation „Amoklauf München – Eine Stadt in Angst“. Denn sie spannende Frage ist, wieso eigentlich stundenlang eine ganze Stadt in Panik war, obwohl sich der Tatort auf das Areal um das Olympia-Einkaufszentrum beschränkt. Obwohl es nur ein Täter war?

Stattdessen: viele Gerüchte. Viele Falschmeldungen. Angeblich seien mehrere Täter noch unterwegs. Und angeblich seien sie nun auf dem Weg zum Stachus, wo ein großes Fest stattfand. Und im Hofbräuhaus soll es eine Schießerei gegeben haben.

Die TV-Now-Doku nimmt nicht nur auseinander, was in München rund um diesen Amoklauf geschehen ist. Vor allem aber auch, wie die Lage stadtweit so eskalieren konnte. So sehr, dass sich in München an diesem Abend gespenstische Szene abgespielt haben.
Sehr interessant dabei: Auch die Rolle von RTL – TV Now ist der RTL-Streamingdienst – wird dabei beleuchtet. Denn Reporter wie Christoph Lang haben an diesem Abend mehr als nur einmal Gerüchte weiterverbreitet, die sich als falsch herausstellten. Auch Moderator Peter Kloeppel hat das getan – irgendwelche Mutmaßungen weitergegeben, natürlich nicht ohne zu erwähnen, dass das nicht bestätigt sei. Aber wer hört schon auf solche Feinheiten. Bei RTL war auch zu sehen, wie Polizisten die Waffe auf ihnen entgegenkommende Menschen richten- die die Hände hoch halten. Eine falsche Reaktion, und RTL hätte eine Schießerei live übertragen.
Geradezu grotesk ist, dass sich Lang und Kloeppel für ihre Berichterstattung an diesem Tag feiern – wo es doch nichts zu feiern gab. Denn auch RTL ist mitschuld daran, dass in München die Lage war wie sie war. Schon direkt danach habe ich das auch schon hier thematisiert.
Insofern wirft diese Doku – ohne dass das eventuell gewollt war – auch ein sehr schlechtes Licht auf das eigene Nachrichten-Flaggschiff „RTL aktuell“.

-> Die Dokureihe bei TV Now


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