Müggelheim

Es gibt immer noch Ecken in Berlin, die ich bisher nicht kannte. Dass es ausgerechnet die – wie sich für mich rausstellt – wahnsinnig schönen Ecken von Berlin sind, ist für mich durchaus erstaunlich.
Berlin ist so wahnsinnig vielseitig. Von der Großstadt mit den Shoppingcentern, den vollen Bahnen, bis zum dörflichen Charakter ist alles dabei.
Wie an den südöstlichen Rand von fährt, nach Köpenick, der kann den Ortsteil Müggelheim für sich sich entdecken. Wer dort hinfährt, der möchte fast gar nicht glauben, dass es sich immer noch um Berlin handelt.
Rund um eine kleine Kirche befindet sich ein Dorfkern mit ein paar Geschäften und viel Grün. Von dort führt eine Straße in Richtung Müggelspree und Müggelsee.

Es fühlt sich an wie Urlaub, wenn man am Wasser ankommt. Ein bisschen Nadelwald, eine schmale Straße – als würde man gleich vor der Ostsee stehen. Es ist zwar „nur“ der Sandstrand des Kleinen Müggelsees, ist aber trotzdem schön. Es geht recht weit hoch, und wer oben sein Handtuch ausbreitet, hat eine tolle Sicht auf das Areal und das Wasser.

Direkt am Wasser ist auch das Lokal „Neu-Helgoland“. Daneben ist ein Steg, an dem regelmäßige Fahrgastschiffe und Fähren anlegen. Das Besondere an der Fähre: Sie gehört zur BVG, wer also eine normale Bus- und Bahnfahrkarte hat, kann die Fähre mitnutzen.
Eine Stunde lang bekommt man dafür eine Fahrt durch eine wunderschöne Gegend. Auf der Müggelspree geht es bis hinter den Hafen Rahnsdorf. Vorbei an vielen Wassergrundstücken mit kleinen Bungalows und großen Villen. Dort zu leben ist Urlaub. Zurück geht es am Kleinen Müggelsee vorbei, an den Rand des Müggelsees, an Müggelwerder vorbei nach Rahnsdorf. Vorbei an weiteren Grundstücken, an einem abgebrannten Lokal und noch mehr Villen.
Es ist faszinierend, wie viele Wassersportler dort unterwegs sind. In Ruder- und Motorbooten, auf kleinen Schiffen und Hausbooten. Partys und Chillen.
Weil es sich übrigens um eine BVG-Fähre handelt und dementsprechend die Regeln des Berliner ÖPNV gelten, müssen auf der Fähre noch Masken getragen werden – auch draußen.

Zurück in Müggelheim genießen wir noch den frühen Abend im Lokal „Neu-Helgoland“ mit Blick auf das Wasser. Es ist eine wahnsinnig schöne Idylle und so wenig Großstadt, sondern die pure Seelenbaumelei – und dennoch Berlin.


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