Rundschau extra: Zum Gewaltverbrechen in Würzburg

FR 25.06.2021 | 20.15 Uhr | BR-Fernsehen

Gewaltverbrechen in Würzburg. Ein Mann griff andere Menschen mit einem riesigen Messer an. Motive, Opferzahlen – man weiß nichts Genaueres, es gibt nur Gerüchte.
Am Freitagabend übertrug das BR-Fernsehen zeitversetzt in einer „Rundschau extra“ eine Pressekonferenz mit einem Polizeisprecher. Darin berichtete der Sprecher, was er wusste. Und sagte aber auch, was derzeit noch nicht bekannt ist.

Natürlich wollten das die Journalisten vor Ort nicht auf sich beruhen lassen. Schließlich habe man ja schon ganz andere Informationen.
Drei Tote, sechs Verletzte soll es geben, aber wollen Sie nichts sagen? Knallharte Fragen an den Polizeisprecher. Und was es vielleicht wirklich ein Migrant, ein Ausländer?
Der Sprecher konnte nur darauf verweisen, dass man es noch nicht sagen könne.
Eine Journalistin las daraufhin von ihrem Handy ab, dass man ja sogar auf einer Nachrichtenseite aus Spanien lesen könne, dass es drei Tote und sechs Verletzte seien. Und warum er das denn nicht sagen könne? Wisse er das nicht? Dürfe es das nicht sagen?
Der Polizeisprecher blieb hart. Er wolle keine Gerüchte verbreiten, was er nicht nicht genau wisse, werde er auch nicht sagen, und die genauen Infos gebe es auf keiner spanischen Nachrichtenseite, sondern bei ihm.
Aber damit machte er die Journalisten natürlich nicht glücklich.

Bei „Bild live“ verkauften sie die drei Toten und sechs Verletzten da schon längst in Dauereinblendung. Als Innenminister Joachim Herrmann später in einer bei Bild live übertragenen Pressekonferenz von fünf Verletzten sprach, wurde auch unauffällig die Dauereinblendung verändert.


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