Formula 1: Drive to Survive

SA 01.05.2021 | Netflix

Die Formel 1: Lauter Rennwagen, die im Kreis fahren, ab und zu wird überholt, hin und wieder gibt es einen Crash, und am Ende wird ein Weltmeister gefeiert.
Nicht wenige finden das ziemlich langweilig, und seit Michael Schuhmacher hat es den riesigen Formel-1-Boom in Deutschland auch nicht mehr gegeben.
Dass die Netflix-Doku über die Formel 1 trotzdem oft sehr spannend ist, liegt daran, dass sich die Reihe gar nicht zwingend auf die Rennen an sich konzentriert. Sie kommen natürlich vor, aber viel spannender ist ja oft, was sich drumherum abspielt.

„Formula 1: Drive to Survive“ erzählt in mittlerweile 30 Folgen, was hinter den Kulissen des Formel-1-Zirkusses geschieht. 2018 durfte ein Team für Netflix erstmals backstage drehen. Je zehn Folgen erzählen, was 2018, 2019 und 2020 im Rennsport geschehen ist.

Besonders die erste Staffel zieht auch Nicht-Formel-1-Fans sehr oft in den Bann. In erstaunlich offener Weise wird da beispielsweise über die sportliche Krise von Romain Grosjean erzählt. Nach einem Unfall hatte er große Probleme, wieder mit seinem Auto klarzukommen. Die Folge war eine Serie von Unfällen und Ausfällen. Ein Mann, der am Boden zerstört war. Da bekommt die Dokureihe fast schon eine psychologische Tiefe. Spannend sind auch Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Fahrern , Teambesprechungen und der in der Reihe offene Umgang mit Differenzen innerhalb der Teams. Es ist die menschliche Komponente, die „Drive to Survive“ fesselnd macht.

Leider verliert die Serie in der zweiten und dritten Staffel ziemlich an Spannung. Da gibt es kaum noch solche menschlich dichten Geschichten, die Rennen sind mehr im Fokus als in den ersten Folgen. 2020 findet die Pandemie nur ganz am Anfang Raum, dabei wäre es interessant gewesen, ausführlicher zu sehen, wie die Teams mit dem monatelangen Aus für die Rennserie umgehen muss. Ziemlich schnell geht man auch in der Doku zur Normalität über.
Insofern lohnt sich vor allem Staffel 1.

-> Die Serie bei Netflix


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