Oliver Hilmes: Das Verschwinden des Dr. Mühe

Berlin, 1932. Erich Mühe ist verschwinden. Der Berliner Arzt, der seine Praxis in der Oranienstraße hat, ist unauffindbar. Sein Auto wird am Sacrower See bei Potsdam entdeckt. Aber von ihm selbst gibt es keine Spur. Im See wird offensiv gesucht – ohne Erfolg.
Ernst Keller und seine Kollegen nehmen die Ermittlungen auf, Mühes Frau allerdings ist der festen Ansicht, dass ihr Mann tot ist. Zumal die Umstände des Fernbleibens widersprüchlich sind. Gab es einen Streit? War Mühe schon mal zu merkwürdigen Zeiten unterwegs? Und überhaupt, war die Ehe glücklich oder hatte Mühes Frau eine Affäre?
Führt Erich Mühe gar ein Doppelleben?

Oliver Hilmes schreibt in seinem Buch über „Das Verschwinden des Dr. Mühe“. Der Fall erstreckt sich über 18 Jahre. Lange nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird der Fall nämlich noch mal aufgenommen.
Der Autor hat sich die Akten dieses Falles angesehen, denn das Verschwinden des Arztes hat es offenbar 1932 in Berlin tatsächlich gegeben. Oliver Hilmes beschriebt die Ermittlungen, in dem er den Leser mitnimmt, wenn der Kommissar ermittelt und Zeugen befragt und sich seine Gedanke dazu macht.
Das ist in der ersten Hälfte ganz spannend, zumal Hilmes relativ nüchtern und ohne Schnickschnack von diesem Fall erzählt. Die Spannung lässt allerdings dann nach, wenn auch die Ermittlungen ins Stocken geraten, dann ist doch relativ viel Leerlauf in der Story.
Hin und wieder wirft der Autor auch die politische Stimmung in Berlin ein, was 1932 und danach natürlich sehr interessant ist.

Oliver Hilmes: Das Verschwinden des Dr. Mühe
Penguin-Verlag, 238 Seiten
6/10


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