Ein freundliches Dorf mit einem echten Beetz-Beet

Ortsspaziergang: In der Schule wird fleißig gelernt, eine Anwohnerin sorgt für einen schönen Hingucker, und im Naschgarten hängen die Ostereier

MAZ Oranienburg, 3.4.2021

Beetz.
Die Schule und die Turnhalle befinden sich vielleicht nicht im eigentlichen Ortszentrum von Beetz – aber dort halten sich dennoch die meisten Leute auf. Gerade spielen ein paar Kinder auf dem Schulhof – mit Abstand. Der Ortsspaziergang durch Beetz beginnt an der Turnhalle. „Die haben wir Erwin Rußbüldt zu verdanken“, sagt Ortsvorsteher Peter Winkler über seinen Vorgänger. „Der war immer hartnäckig und ließ nicht locker.“

Es geht entlang der Dorfstraße. Rechts und links befinden sich lauter Häuser mit großen Höfen, an der alten Feuerwache und an der Kirche vorbei zur Buswendeschleife. Eine orange-weiße Katze kommt interessiert angelaufen und mauzt ein paarmal. Es geht weiter auf der Dorfstraße, links befindet sich die alte Mühle, die nun in Privatbesitz ist und umgebaut werden soll. Genaueres kann Peter Winkler allerdings nicht sagen. Er zeigt in die Straße. „Da war mal der Konsum, daneben die Konsumgaststätte.“ Einen Friseur gab es auch und gleich mehrere Bäcker. „Es gab auch mal einen Milchladen und verschiedene Fleischer.“ Damals war’s.

Ein echter Blickfang befindet sich am Beginn der Dorfstraße: das Beetz-Beet. Aus lauter grünen Hecken ist das Wort „Beetz“ gebildet worden. Damit jeder weiß, wo man ist. Die Idee dafür brachte Mareen Dutzmann aus dem Urlaub mit. Die 40-Jährige hatte auf einem Campingplatz in Kühlungsborn den Schriftzug „Campingpark“ entdeckt, der aus Pflanzen „gebaut“ worden war. Das wäre doch auch was für die Beetzer, hatte sie sich gedacht. Es entstand eine Skizze. Der Schriftzug steht bis heute – und wird regelmäßig gepflegt. „Es gibt dafür unglaublich viel positives Feedback“, sagt Peter Winkler.
Mareen Dutzmann fühlt sich im Dorf sehr wohl. „Ich mag die Leute. Sie sind zugänglich. Man kann auch verrückte Ideen spontan mal umsetzen.“ Es gebe viele Vereine im Dorf – die Leute vom Karneval, die Angler, der Harmonie-Chor, die Kirche. Sie arbeitet als Krankenschwester in Sommerfeld. Dennoch sieht sie Nachholbedarf. „Mit der Wahl zum neuen Bürgermeister hatte ich gehofft, dass die kleinen Ortsteile mehr berücksichtigt werden. Aber es geht doch alles nach Kremmen.“
Spontan hält Kathrin Trümper an der Kreuzung an. „Ich wollte kurz mal quatschen“, ruft sie. Es ist zu merken: Es herrscht große Sympathie, man mag sich hier im Dorf.

Einmal über die Straße ist auch schon der Naschgarten in Sichtweite. Normalerweise können dort im Laufe des Jahres beispielsweise Beeren genascht werden. Momentan sorgen aber viele Ostereier für Farbtupfer. Die Kinder von der Grundschule haben sich dort sehr eingebracht.
„Ich finde gut, dass es ein entspanntes, freundliches Dorf ist“, erzählt Silke Beiermann. Die 44-Jährige ist vor zwei Jahren aus Sommerfeld nach Beetz gezogen. „Hier kommt man leicht ins Gespräch. Man lernt Leute kennen.“ Ortsvorsteher Peter Winkler lächelt. „Die beiden Frauen engagieren sich in zwei Jahren viel mehr als andere.“

Weiter geht es zum Beetzer See. Dort steht noch immer das Schild, das auf die schönste Badestelle in Oberhavel hinweist – gewählt vor einigen Jahren von den Lesern der MAZ. Die Vögel zwitschern, an der Seite sitzt ein Angler. „An der Stelle wird er jetzt nichts fangen“, sagt Peter Winkler und lächelt. Die Badewiese wird gepflegt, es gibt eine überdachte Sitzbank, weiter hinten befindet sich der Spielplatz. Links davon befindet sich eine Bühne, die wieder bespielt werden könnte – wenn die Coronapandemie irgendwann mal vorüber ist.

Letzte Station beim Ortsspaziergang: die Wohnblöcke am Triftweg. „Die wurden zusammen mit dem Armee-Objekt im Wald gebaut“, sagt Peter Winkler. Damals haben dort die Angehörigen der NVA gelebt. Aber die Zeiten sind schon lange vorbei.


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