#NichtSelbstverständlich

MI 31.03.2021 | 20.20 Uhr | ProSieben

Morgens um kurz vor 6 läuft sie aus dem Parkhaus über einen dunklen Hof in ein Gebäude. Schnell noch einen Kaffee aus dem Automaten. Umziehen. Und los geht’s.
Minutenlang wissen wir gar nicht genau, was da eigentlich passiert, wen wir da begleiten. Aber die Doku, die ProSieben am Mittwochabend zur besten Sendezeit zeigte, war in so vielerlei Hinsicht anders.
Es dauert gute zehn Minuten, bis wir wissen: Meike Ista ist Krankenschwester, sie arbeitet in der Uniklinik in Münster, und wir begleiten sie in ihrem Arbeitsalltag.

Das Duell „Joko & Klaas gegen ProSieben“ haben die beiden Moderatoren am Dienstagabend gewonnen. Dementsprechend heißt es am Mittwoch immer 15 Minuten lang „Joko & Klaas live“. Wie sie die Sendezeit füllen, ist ihnen überlassen, und sie nutzen die Zeit schon für aufsehenerregende Aktionen.

Diesmal ging es um die Pflegebranche. Und um einen Einblick in die Arbeit einer Krankenschwester zu bekommen, muss man den einfach auch mal erleben. Also gaben Joko & Klaas und vor allem auch ProSieben Meike Ista und ihren Kolleginnen und Kollegen eine Plattform.
Nun ist es schwierig, den Arbeitsalltag im Krankenhaus in einer 15-minütigen Sendung zu zeigen. Weshalb sie dann am Ende auch 460 Minuten dauerte. Ohne Werbung.

Wir verfolgten Meike Ista fast auf ihrer kompletten Schicht. Wie sie von Zimmer zu Zimmer geht. Sich mit den Menschen unterhält. Schaut, dass alles in Ordnung ist. Fragt, ob sie helfen kann. Betten machen. Schläuche wechseln. Sauber machen. Desinfizieren. Zwischendurch Beratungen, und dann geht irgendwo wieder ein Alarmknopf. Pläne werden ständig über den Haufen geworfen. Immer wieder kommt was dazwischen. Und wollte sie nicht was trinken? Und was essen? Überhaupt, kurz mal hinsetzen, Pause machen? Ist nicht drin.

In der Doku „#NichtSelbstverständlich“ verläuft alles in Echtzeit. Das Betten machen dauert eben. Wir erleben rührende Gespräche mit Patientinnen. Alle waren bereit, sich filmen zu lassen.
Meike Ista blieb in der Zeit immer freundlich, sie hatte immer ein Lachen, wie wirkte locker. Aber mit der Zeit waren deutlich die Anstrengung, der Stress zu merken. Der Atem ging schneller, die Stimme zitterte ein wenig, und irgendwann, Gott sei Dank, konnte sie sich doch mal hinsetzen.

Bis 2.55 Uhr dauerte der Film. Dafür hat man bei ProSieben das komplette Programm abgeräumt – ohne Ankündigung. Das muss man sich auch mal trauen. Zwei Werbepartner hatten es möglich gemacht, fast sieben Stunden ohne Werbung auszukommen.
Angehörige der Branche erzählten im Splitscreen zwischendurch, welche Probleme es in der Pflegebranche gibt. Und warum sie ihren Job dennoch lieben. Per Social Media konnten Zuschauer ihre Eindrücke schildern.

Ob diese Doku etwas auslösen kann, weiß man natürlich nicht. Aber zumindest kann sie es schaffen, den Zuschauern zu Hause ein Gespür dafür zu geben, welch einen wichtiger Job diese Menschen in den Kliniken leisten. Und was für ein Knochenjob das sein kann.
Toll, was da im Privatfernsehen möglich ist.

-> Infos und Videos auf ProSieben.de


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