Frisches aus dem Karolinengarten

Paula und Joscha Olschewski betreiben in Karolinenhof eine Gemüseaufzucht

MAZ Oberhavel, 4.2.2021

Karolinenhof.
Der Karolinengarten ist ein stilles Fleckchen Erde. Ein kleiner Hof mit einem Schuppen und einem Wohnhaus. Dahinter ein großes Feld, insgesamt sind es vier Hektar. Der Karolinenhof, der diesem Ort – direkt neben Kuhhorst gelegen – ganz weit draußen den Namen gibt, ist in Sichtweite.

2018 haben Paula und Joscha Olschewski begonnen, auf dem Gelände Gemüse anzubauen. „Das war auch vorher schon eine Gärtnerei“, sagt Paula Olschewski. Sie stammt aus Schwerin. Nach dem Abi zog sie nach Berlin. Ihr freiwilliges soziales Jahr machte sie zunächst in der Charité – wo sie aber feststellte, dass das Gesundheitswesen nichts für sie ist. Stattdessen wollte sie in die landwirtschaftlich-ökologische Richtung. Sie setzte ihr freiwilliges Jahr in Kuhhorst fort – und machte dort auch die Lehre zur Landwirtin. „Ich mag das Draußensein“, sagt die 29-Jährige. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn ich etwas geerntet habe.“ In der Zeit lernte sie auch den Karolinenhof kennen, begann dort später auch zu arbeiten.

Inzwischen sind sie, ihr Mann und ihr vierjähriger Sohn Nachbarn des Hofes. „Wir wollen hier qualitativ hochwertige ökologische Lebensmittel produzieren“, sagt sie. Seit 2019 wohnt die Familie auf dem Hof, auf dem alles noch etwas spartanisch wirkt. Jetzt, 2021, beginnt dort ihre vierte Anbausaison. Angeboten werden dort im Laufe des Jahres Sellerie, Rote Beete, Möhren, mehrere Kürbissorten, Paprika, Chili, Zucchini, Gurken, Kohlarten und sogar seit dem vergangenen Jahr auch kleine Honigmelonen. Neu dazu kommen sollen auch Erdbeeren und Grüner Spargel.
Hauptsächlich soll alles über die Direktvermarktung verkauft werden. „Wir sind ja ziemlich klein“, sagt die Landwirtin. Da würde es sich wirtschaftlich nicht lohnen, auf Großhändler zu setzen. Stattdessen werden die Gemüseprodukte nebenan auf dem Karolinenhof verkauft, auch im dortigen Café werden die Produkte verarbeitet.
Eine weitere Idee sind Kisten: „Wir liefern wöchentlich Gemüsekisten aus.“ Dabei handele es sich um eine Anlehnung an das Prinzip der solidarischen Landwirtschaft. Interessierte zahlen einen monatlichen Beitrag und bekommen einmal pro Woche eine Kiste voller Gemüse. Von April/Mai bis November wöchentlich, ansonsten zweiwöchentlich. „In der Kiste ist dann alles, was reif ist. Wir haben einen Plan, um uns da möglichst breit aufzustellen.“
Die Kisten werden zu momentan drei Abholstationen gebracht – sie befinden sich in Charlottenau, Linum und Börnicke. Wessen Kiste wohin kommt, richtet sich danach, welche der Stationen am nächsten zum Kunden ist. „Von der Menge her wird der Bedarf von zwei Personen abgedeckt“, sagt Paula Olschewski. Jetzt gerade sei die Zeit, wo sich Interessierte dafür noch anmelden können – viele „Kistenplätze“ gebe es für die Saison ab Mai 2021 aber nicht mehr. Der Vertrag gehe über ein Jahr. Was jeweils genau in der Kiste ist, erfahren die Bezieher immer einen Tag zuvor.
Momentan ist es auf dem Hof ziemlich ruhig. Das Landwirtspaar kümmert sich ums Holz. „Sonst genießen wir auch mal die Familienzeit.“ Gerade während der Coronakrise können sie auf die Weite des Landes zurückgreifen. „Vollpampa“, sagt sie und lächelt. „Aber eigentlich sind wir ja immer noch dicht an Berlin dran.“ Dennoch könnte sie sich nicht mehr vorstellen, in der Großstadt zu leben.

Ende März beginnen die ersten Anpflanzungen, im Sommer sei dann am meisten zu tun. Weiter soll ein neuer Schuppen entstehen und Walnussbäume gepflanzt werden. Irgendwann noch ein paar feste Wege, gerade ist alles recht schlammig. Aber dafür ist noch viel Zeit.
Kontakt und Kistenbestellung per E-Mail: karolinengarten@posteo.de.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert