Take me out – Boys Boys Boys

SA 09.01.2021 | 22.40 Uhr | RTL

Es gibt Shows, die sind wie ein Unfall. Es ist rundum schrecklich, aber man kann am Ende doch nicht wegschauen, obwohl man sich die ganze Zeit ärgert. Aber die Faszination des Grauens siegt dann doch.
„Take me out“ ist so eine Show. Sie läuft seit 2013 bei RTL und wird von Ralf Schmitz moderiert.

Das Konzept, normalerweise: 30 Frauen suchen einen Mann. In jeder Sendung gibt es drei Kandidaten, die die 30 Frauen von sich überzeugen müssen. Die Frauen drücken den Buzzer, wenn sie glauben, der Typ sei nichts für sie. Und wenn der Kandidat Pech hat, geht er ohne Frau nach Hause. Bleibt nur eine Frau übrig, hat er keine Wahl, bleiben mehrere übrig, kann er sich sein Herzblatt aussuchen.
Seltsamerweise scheint es die Variation, dass 30 Männer mit drei Kandidatinnen beglückt werden, nicht. Dafür aber nun eine Boys-only-Version. Am Sonnabendabend hieß es „Take me out – Boys Boys Boys“.

30 willige Boys warteten auf Mr. Right, welche Voraussetzungen auch immer er zu erfüllen hatte. Die 30 Boys waren so divers wie der Regenbogen. Vom Typen mit der halb runterhängenden Jacke (sah bescheuert aus, aber… sah bescheuert aus), über den Typen mit der brusthaarpräsentierenden halboffenen Jacke, dem jungen Mann mit dem goldenen Rucksack auf dem Rücken, lange Schmächtige, kurze Dickere, Bärtige, Glatte – alles war dabei.

Und dann lief das so: Kandidat 1 kam auf die Bühne, es wurde ein bisschen geredet – und dann konnten die buzzern, die keinen Bock auf ihn hatten. Es folgte ein Film, das den Kandidaten und seine Hobbys zeigen, und wieder konnte gebuzzert werden.
Da gab es die, die buzzern, weil er gern kocht. Weil sie mitansehen mussten, wie er eine Paprika schneidet. Er fasse gern Gemüse an, begründete einer, dass er keinen Bock mehr hatte. Ein anderer: „Nicht so ordentlich. Thank you, next.“ Oder: „Irgendwas stört mich, die Nase, die Augen. Die Hose ist auch zu eng.“ Beim zweiten Kandidaten gab es ein Buzzer-Gewitter, als er sagte, er sei Physiotherapeut – als sei das was ganz Abstoßendes. Einer sagte, die beste Freundin störe ihn. Der zweite Kandidat ging – unverdienterweise – leer aus.

Es war mitunter haarsträubend, mit welchen bekloppten Begründungen, die Männer weggebuzzert worden. Aber andererseits ist das im Tinder-Wegwischen-Zeitalter leider völlig normal geworden.
Gut, dass es Ralf Schmitz gibt, der die mitunter skurrilen Begründungen kommentierte und sich manchmal auch drüber lustig macht. Er ist so ein bisschen der Ausgleich – und macht es einigermaßen erträglich.
„Take me out“ ist auf eine erschütternde Art overflächlich. Auf abstoßende und eben auch faszinierende Weise.

-> Die Sendung bei TV Now


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