Sebastian springt über Geländer

Sebastian (Finn Freyer) ist als Kind viel auf sich allein gestellt. Seine Mutter kümmert sich nicht sehr oft um ihn. Alles ist recht oberflächlich. Unter seinen Mitschülern ist er nicht sehr beliebt, auch weil er sehr ruppig und kühl sein kann.
Ein paar Jahre später. Sebastian (Joseph Peschko) verliebt sich in Betty (Frederieke Morgenroth). Und plötzlich lernt er so etwas wie ein Familienleben kennen. Leute, erwachsene Leute, die sich für das interessieren, was er sagt und denkt. Aber auch das schon ihn bald zu erdrücken.
Noch ein paar Jahre später. Sebastian ist nun ein junger Erwachsener, gerade hat er seinen letzten Tag als Pfleger, und jetzt plant er eine große Reise. Zeit, Abschied von den Freunden zu nehmen.

Es sind drei Lebensstationen, in denen der Film von Ceylan Alejandro Ataman-Checa, Sebastian begleitet. Zunächst als Kind, das scheinbar wenig Lebensfreude und Liebe bekommt und sehr traurig wirkt. Als Teenie, der neue Welten kennenlernt und als Erwachsener, der sein Leben plant. „Sebastian springt über Geländer“ heißt der Film, und ganz am Anfang ist das sogar wörtlich zu nehmen. Aber dann geht es eher um Hürden, die Sebastian im Leben meistern muss.
Der Film selbst ist ein bisschen wie Sebastians Leben, aber das fällt einem erst hinterher auf. Er beginnt nämlich sehr langatmig und fast schon dröge – erst später weiß man, so wie Sebastians Leben als Kind. Lange Einstellungen, spärliche Dialoge.
Der Film taut erst auf, wenn es auch Sebastian macht. Am lebendigsten erscheint er im letzten Teil, als scheinbar auch Sebastian ein anderer Mensch geworden ist. Dieses letzte Drittel ist dann auch noch recht versöhnlich.

-> Trailer auf Youtube

Sebastian springt über Geländer
D 2019, Regie: Ceylan Alejandro Ataman-Checa
déjà vu Filmverleih, 69 Minuten, ab 0
5/10


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