Es ist immer noch laut

Nach dem Ausbau der A 10 und der Errichtung der Lärmschutzwand hat sich am Gärtnereiweg in Neu-Vehlefanz erstaunlich wenig geändert

MAZ Oranienburg, 27.11.2020

Neu-Vehlefanz.
Es ist immer noch laut an der Autobahn. Sehr laut sogar. Und das, obwohl am Gärtnereiweg in Neu-Vehlefanz seit einiger Zeit eine Lärmschutzwand steht.

Die MAZ hat schon mehrfach über Familie Hoffmann berichtet. Seit 1971, mit dem Bau der Autobahn, leben die Hoffmanns in Sichtweite zur Schnellstraße. Bis zum Ausbau des nördlichen Berliner Rings gab es an der Stelle keinen Schutz vor Lärm, Autofahrern sind die beiden Häuser nahe der Fahrbahn aufgefallen – die Häuser sind von der Straße aus nun nicht mehr zu sehen. Aber wirklich was verändert hat sich für die Bewohner offenbar nicht.
„Es ist nicht besser geworden“, sagte Fred Hoffmann bei einem Vor-Ort-Termin am Gärtnereiweg am Donnerstagvormittag. Aus seiner Sicht liegt das nicht nur daran, dass die gesamte Autobahn jetzt gute zwei Meter höher liege. „Wenn wir jetzt aus dem Fenster sehen, dann sehen wir jetzt die Autos vorbeifahren, das war vorher nicht so. Es ist alles angehoben worden.“ Es gibt aber noch einen Grund, dass sich lärmmäßig eigentlich kaum was verändert hat. Weil sich direkt nebenan der Rastplatz Ziethener Luch befindet, endet die Lärmschutzwand vor der Ausfahrt des Platzes. Heißt: Hoffmanns können nicht nur weiter auf die Autobahn schauen, sie bekommen auch nach wie vor den kompletten Lärm ab. „Wenn der Wind aus Richtung Eichstädt kommt, ist es besonders schlimm“, sagt Fred Hoffmann. Besser wäre es aus seiner Sicht gewesen, wenn die Schutzwand an der Stelle abgeknickt wäre, so dass sie auch zwischen den Grundstücken und dem Rastplatz gestanden hätte.

Fred Hoffmann ist von der Wirkung der Wand enttäuscht. Im benachbarten Klein-Ziethen soll sich die Lärmsituation allerdings ein wenig verbessert haben. In einem MAZ-Gespräch mit Ortsvorsteher Peter Gerlach hatte der sich allerdings auch eher skeptisch geäußert. Es gebe dazu unterschiedliche Meldungen der Einwohner.
„Am ruhigsten war es, als hier auf der Autobahn die Baustelle war“, erinnert sich Fred Hoffmann. Allerdings sei diese Zeit auch durch die vielen Baufahrzeuge belastend gewesen, die den unbefestigten Gärtnereiweg genutzt haben. „Der Weg ist jetzt viel breiter als vorher“, sagte der Neu-Vehlefanzer. Der Weg ist löchrig und schwer befahrbar. „Das werde ich mir nicht gefallen lassen, da vermisse ich ein Zutun von unserer Gemeindeverwaltung.“ Einfach nur wieder die Löcher zu füllen, reiche nicht. Zudem sei die Straße im Sommer bei Trockenheit extrem staubig.

Die Hoffmanns denken darüber nach, noch einmal ein Lärmgutachten erstellen zu lassen. „Wir wollen aber erst mal noch den nächsten Sommer abwarten.“ Mit dem Rastplatz an sich gebe es aber bislang keine Lärmprobleme – eher aber ein Geruchsproblem, wenn nachts die Motoren für die Heizungen laufen.
Weniger Lärmprobleme gibt es übrigens jetzt am Wendemarker Weg in Bärenklau. Da hat die Lärmschutzwand – die allerdings dort nicht unterbrochen wird – eine höhere Wirkung. Der Lärmpegel ist dort deutlich zurückgegangen.


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