Ich bin Greta

Ein junges Mädchen kauert auf einem Schiff. Das Schiff ist auf dem offenen Meer unterwegs, es herrscht raue See. Das Mädchen hat Angst, aber es kann nicht anders. Es muss mit dem Schiff reisen, alles andere könnte es nicht mit sich vereinbaren.
Alles beginnt im Sommer 2018. Greta Thunberg beginnt einen Schulstreik. Sie setzt sich mit einem Pappplakat vor das schwedische Regierungsgebäude und macht darauf aufmerksam, dass dringend etwas für das Klima gemacht werden muss.
Sie wird schnell berühmt, erst in Schweden, dann in vielen Teilen der Welt. „Fridays for Future“ wird eine globale Bewegung, und in vielen Städten und Ländern beginnen Schülerproteste für eine bessere Umwelt.
Wer aber ist diese Greta Thunberg? Was treibt sie an? Was denkt sie über ihren Aktivismus?

Für seine Doku „Ich bin Greta“ hat Nathan Grossman Greta Thunberg lange begleitet. Auch wenn nicht immer klar ist, wer in dieser Doku gerade filmt, ob es sich um Privataufnahmen handelt oder Grossman tatsächlich immer dabei war, wenn auch private Augenblicke passieren. Das macht diese Doku an einigen Stellen etwas intransparent. Zumal Grossman scheinbar schon dabei war, als Greta mit ihrem Streik begann.
Dennoch ist es sehr interessant zu verfolgen, wie sich diese Euphorie entwickelt hat, und wie wenig Greta selbst die Sache besonders angeheizt hätte. Sie hat eine Mission, und die verfolgt sie sehr konsequent. Selbst wenn sie ihre Mission auslaugt und verängstigt, wie auf dem Schiff auf dem Ozean. Und zu ihrer Mission gehört es auch, Verantwortungsträgern konsequent die Meinung zu sagen, ihnen ungefiltert ihre Gedanken mitzuteilen. Was in der täglichen Berichterstattung wie aus dem Nichts kam, erschließt sich in dieser Doku recht gut.
Dass Stimmen von außen nur in Form von Kinder und Jugendlichen vorkommen, die Greta verehren, oder von Populisten, die sich über sie lustig machen, ist ein bisschen schade. Aber „Ich bin Greta“ ist nun mal eine Porträtdoku, die lieber ganz nah bei der Hauptprotagonistin bleibt.

-> Trailer auf Youtube
-> Der Film in der ARD-Mediathek (bis 16. November 2030)

Ich bin Greta
Schweden 2020, Regie: Nathan Grossman
Filmwelt, 97 Minuten, ab 0
7/10


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