Zu weit weg

Ben (Yoran Leicher) ist zwölf, und er ist an einer neuen Schule. Er musste mit seiner Familie umziehen, denn sein Dorf wird es bald nicht mehr geben. Es muss einem Braunkohletagebau weichen. Es fällt ihm schwer, denn die meisten seiner Freunde – auch sein Fußballteam – sind gemeinsam ins neue Dorf gezogen, seine Eltern wollten jedoch woanders hin.
Tariq (Sobhi Awad) ist elf, und auch er ist neu an der Schule und im Fußballverein. Auch er musste seine Heimat verlassen. In Syrien herrscht Krieg, und seine Eltern sind noch in der Türkei in einem Flüchtlingslager. Er selbst lebt in einem Heim.
Die beiden freunden sich an, doch immer wieder gibt es Probleme – auch weil Ben das Gefühl hat, dass Tariq viel beliebter ist. Sich als Freunde da immer wieder zusammenzuraufen, ist schwierig – aber mehr und mehr finden sie auch raus, was sie verbindet.

„Zu weit weg“ heißt der Kinder- und Jugendfilm von Sarah Winkenstette. Er hat mehrere spannende Botschaften, die für die jungen Zuschauer sehr erhellend sein können. Denn einerseits erfahren sie, was es bedeutet, wenn plötzlich ein ganzes Dorf weggebaggert werden soll. Es geht da auch nicht um den erhobenen Zeigefinger, wie schlimm das ist, sondern was es mit denen macht, die ihre Heimat verlassen müssen. Weggehen zu müssen – das ist auch das Motiv, das mit Tariq gezeigt wird – warum muss man flüchten?
Dieser Film über die Freundschaft, über die Suche nach einer neuen Heimat und der Trauer über die verlorene Heimat, hat sehr rührende Momente. Diese sind von den beiden jungen Hauptdarstellern gut erfasst und gespielt worden. Ein wichtiger Film, der im Coronajahr im Kino leider kaum eine Chance bekommt hat.

-> Trailer auf Youtube

Zu weit weg
D 2019, Regie: Sarah Winkenstette
Farbfilm, 88 Minuten, ab 0
8/10


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