Abschied von TXL – Der letzte Flug

SO 08.11.2020 | 14.30 Uhr | rbb

Die Berliner können einfach nicht von Tegel lassen. Selbst der allerletzte Start eines Flugzeuges vom Flughafen Berlin-Tegel hat sich erheblich verspätet. Aber mit Verspätung kennt man sich aus, der neue BER in Schönefeld hat ja auch acht Jahre länger gebraucht, da kommt es auf eine Dreiviertelstunde in Tegel auch nicht mehr an.

Der rbb übertrug am Sonntag live den „Abschied von TXL – Der letzte Flug“, aber auch beim rbb scheinen die Fernsehleute von Timing keine Ahnung mehr zu haben. Sie denken, man muss reden und reden und reden. Sie denken, man könne eine Situation nicht einfach mal schweigend verfolgen. Sie denken, dass die Zuschauer nervös werden, wenn plötzlich niemand mehr redet.

Die letzte Maschine flog von Tegel nach Paris, und während unbedingt noch ein Interview mit dem Bürgermeister Müller geführt werden musste, setzte sich die Maschine in Gang. Reden, reden, reden. Auch bei der Abschiedsfontäne der Feuerwehr. Und beim Sirenengeheul. Schweigen war nicht drin. Reden, um zu reden. Sascha Hingst hat es nicht fertig gebracht, einfach mal nichts zu sagen, und die Regie hat es auch nicht fertig gebracht, Sascha Hingst mal zu sagen, dass es auch mal gut ist, nichts zu sagen. Auch als die Maschine dann schließlich abhob und Richtung Osten den Flughafen verließ, musste zwingend geredet werden. Auch ist keiner drauf gekommen, den Applaus der Menschen außerhalb des Gates – da gab es auch ein Live-Kamerateam – während des Abhebens einzublenden.
Ziemlich einfallslos und nervig war diese rbb-Übertragung, in die man so viel Emotion hätte legen können, ohne selbst emotional zu werden.

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 8. November 2021)


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