Schatten der Mörder – Shadowplay

MO 02.11.2020 | 22.15 Uhr | ZDF

Der Erfolg von „Babylon Berlin“ im Ersten hat wohl auch das ZDF dazu bewegt, etwas in Berlin zu drehen und in die Geschichte zurück zu gehen. Spielt „Babylon Berlin“ kurz vor dem Beginn des Hitler-Regimes, setzt „Schatten der Mörder – Shadowplay“ kurz nach Kriegsende an: Berlin, 1946.
Eine Hauptstadt in Trümmern ist die Kulisse für eine Kriminalgeschichte, denn was wäre das deutsche Fernsehen im Abendprogramm ohne einen Krimi?

Ein Stück NYPD in Berlin: Der New Yorker Cop Max McLaughlin (Taylor Kitsch) kommt nach Berlin, um beim Aufbau der Zivilpolizei zu helfen. Aber auch um seinen Bruder zu suchen, der sich in der Nachkriegsstadt aufhalten soll.
Er arbeitet mit der Berliner Polizistin Elsie (Nina Hoss, synchronisiert von Nina Hoss) zusammen, die wiederum eine kleine „Hilfstruppe“ um sich geschart hat. Sie wollen den „Engelmacher“ (Sebastian Koch) schnappen, der zwar vergewaltigten Frauen hilft, aber sie dadurch in sein Schwarzmarktimperium zieht.

„Schatten der Mörder“ ist eigentlich ein Achtteiler, das ZDF strahlte ihn jedoch in vier Folgen von Freitag bis Montag aus. An den ersten beiden Abenden gönnt das ZDF der Serie immerhin noch den Primetime-Sendeplatz, am Sonntag und Montag musste die weichen jedoch auf den späten Abend weichen. Beim ZDF wird man schon gewusst haben, warum.
Denn ging euch das auch schon mal so? Ihr schaut die ersten zehn Minuten, und ihr wisst: Das ist nix.
Nicht nur, dass die Serie – aus der Feder von Måns Mårlind – irgendwie so gar kein Berlin-Gefühl aufkommen lässt, obwohl sie in Berlin spielt und Nina Hoss die ganze Zeit schrecklich berlinert. Wirklich misslungen ist die Synchronisation. Sie klingt an vielen Stellen auffallend unecht, draufgesprochen eben. Insbesondere die Hauptrolle, der von Björn Schlalla gesprochene Taylor Kitsch spricht wie der Darsteller heißt: kitschig, übertreiben brummig und rauchig. Nina Hoss berlinert aufgesetzt und übertrieben.
Überhaupt wirken einige Rollen seltsam spröde, die Dialoge mitunter gestelzt, die Handlung hier und da aus der Luft gegriffen und klischeehaft.
Sowas kommt raus, wenn sich das ZDF an einer internationalen Produktion beteiligt, die an kaum einer Stelle wirklich ein Gefühl für diese Stadt entwickelt hat.

-> Die Serie in der ZDF-Mediathek (bis 29. Oktober 2021)


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