Cortex

Hagen (Moritz Bleibtreu) ist müde. Sehr müde. Denn nachts kommt er nicht zur Ruhe. Wenn er schläft, dann entwickelt er extrem heftige Träume, viele davon Alpträume. Aber damit nicht genug: Kann es sein, dass das, was er da träumt, eigentlich real ist? Dass er erträumt, was später Wirklichkeit wird?
Seine Frau Karoline (Nadja Uhl) leider sehr unter den Schlaf- und Angststörungen ihres Mannes. Als Hagen träumt, dass seine Frau eine Affäre mit einem jungen Mann hat, stellt sich raus: Auch das stimmt. Allerdings scheint es mit diesem Niko (Jannis Niewöhner) noch eine ganz andere Bewandtnis zu haben…
Was ist Traum und was ist Wirklichkeit?

„Cortex“ ist die Hirnrinde beim Menschen. Und diese Hirnrinde müssen alle Beteiligten benutzen. Hagen, der nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist. Niko, der an seinem Leben zu verzweifeln scheint – und der denkt, er sei Hagen.
„Cortex“ heißt der Film, bei dem Moritz Bleibtreu nicht nur eine der Hauptrollen spielt. Erstmals hat er das Drehbuch geschrieben und auch Regie geführt.
Heraus kam ein Mysterythriller, wie man ihn vermutlich in den vergangenen Jahren selten in Deutschland gesehen hat. Die schauspielerischen Leistungen sind toll, einen faszinierenden Auftritt hat Nicholas Ofczarek, der einen traumdeutenden Apotheker spielt, der Niko ins Gewissen redet. Die Bilder sind mitunter verstörend, mitunter beeindruckend. Die Atmosphäre verbreitet viel Spannung.
Das Problem jedoch: Ich habe das Ende nicht verstanden, und vermutlich somit auch nicht den ganzen Film und was eigentlich das Problem war. „Cortex“ ist dermaßen überladen mit Bildern und Gleichnissen, mit Wendungen und Traumsequenzen, dass man völlig die Übersicht verliert. Das ist schade, weil man am Ende zwar das Gefühl hat, dass das irgendwie schon ganz gut war. Aber was nützt das, wenn man dennoch ratlos bleibt. Das Gemurmel im Kino war jedenfalls groß, und wer nach draußen lief, hat entsprechende Gesprächsfetzen der Ratlosigkeit mitbekommen.
Nach außen hui, nach innen somit leider eher nicht so…

-> Trailer auf Youtube

Cortex
D 2020, Regie: Moritz Bleibtreu
Warner, 96 Minuten, ab 16
6/10


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