Sophie Kendrick: Mein Tod in deinen Augen

Jennifer ist nicht von Anfang an blind gewesen. Es passierte erst vor einem guten Jahr. Die Kunsttheraputin ist in Berlin überfallen worden. Ein Trauma, das ihr das Augenlicht kostete.
Es ist nicht das erste Unglück, das ihr widerfahren ist. Sie war noch ein Kind, da starben auf Rügen ihre Eltern und ihr Bruder. Sie wuchs bei Pflegeeltern auf.
Nun ist sie wieder auf dem Weg nach Rügen. Der Kinderpsychologe Gideon hat um ihre Hilfe gebeten. Im Zug lernt sie Marc kennen, und irgendwann passiert da zwischen den beiden. Auf Rügen treffen sie sich erneut.
Und plötzlich gibt es viele Geheimnisse: Hat Gideon gelogen, und er hat ganz andere Gründe, die nach Rügen geholt zu haben? Ist er ein Stalker? Und kann man Marc vertrauen? Die Unsicherheiten werden immer größer.

Mit „Mein Tod in deinen Augen“ hat Sophie Kendrick einen besonderen Krimi geschrieben. Er wird ausschließlich von Jennifer erzählt. Und da Jennifer blind ist – und man das als purer Leser eines Buches ja gewissermaßen auch ist – beschreibt sie immer sehr genau, was sie (nicht) sieht, was sie spürt und was sie vermutet, sie sich zu haben. So bekommt die ganze Geschichte einen speziellen Drive.
Dennoch braucht der Roman ein wenig, bis er in Fahrt kommt. Anfangs ist der Roman sehr spröde formuliert, die Story wirkt lange unentschlossen. Hinzu kommt, dass der Roman zwar auf Rügen spielt, die Handlungsorte spielen aber oft keine Rolle. Oft weiß man als Leser nicht, wo man auf Rügen sich befindet. Ob das daran lag, dass es für die blinde Jennifer keine große Rolle spielt oder die Autorin sich dann doch eher oberflächlich mit der Insel befasst hat, ist unklar. Doch immerhin steigt die Spannung. Wenn auch der Showdown am Ende doch ein bisschen Huijuijui ist, ist der Roman dennoch ein interessantes Lese-Erlebnis.

Sophie Kendrick: Mein Tod in deinen Augen
ro ro ro, 334 Seiten
7/10


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