Herr Feuerstein schreibt seinen Nachruf – Und lebt noch 2091 Tage

MI 07.10.2020 | 22.15 Uhr | WDR

Als kurz vor Weihnachten 1994 die Late-Night-Show „Schmidteinander“ beerdigt worden ist, saß Herbert Feuerstein am Ende ganz allein am Schreibtisch. Das Licht war abgedunkelt, und Feuerstein spielte auf seiner Flöte „Stille Nacht“ – mit der Nase.
Damals war er auf dem Höhepunkt seiner Popularität, gemeinsam mit Harald Schmidt schrieb er Fernsehgeschichte. Zuvor brachte er das „Mad“-Magazin nach Deutschland, er saß im Rateteam von „Psst…“, er zelebrierte im WDR zweimal zwölf Stunden live „Feuersteins Nacht“, er ging auf Reisen, brachte immer viel Spaß als Talkgast.
Nun ist Herbert Feuerstein gestorben. Er wurde 83.

Nur wenige Stunden, nachdem sein Tod bekannt war, gingen beim WDR schon eine 60-minütige Doku online, und bei WDR5 lief am Abend ein 115-minütiger Nachruf.
Beide Sendungen hatte der WDR schon lange fertig in der Schublade – Feuerstein hat den Radio-Nachruf selbst verfasst, und in dem Zuge entstand auch die Fernsehdoku. Im Januar 2015 war das. Der Satiriker wollte es sich nicht nehmen lassen, selbst von den Leuten Abschied zu nehmen, mit dem Hinweis, dass er es nicht schön finde, dass er nicht wisse, wann denn der Sendetermin sei. Der Name der WDR-Doku stand mit der Todesnachricht: „Herr Feuerstein schreibt seinen Nachruf – Und lebt noch 2091 Tage“.
Am Ende seines Nachrufes bei WDR5 im Radio stand ein einfaches „Tschüs“.
Und seine Fans sagen: Danke!

-> Die Doku in der ARD-Mediathek (bis 7. Oktober 2021)
-> Der Radio-Nachruf auf wdr.de (bis 7. Oktober 2021)


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert