Das große Sat.1 Promiboxen

FR 18.09.2020 | 20.15 Uhr | Sat.1

Tobias Drews hat in seinem Leben schon viele große Boxkämpfe für das Fernsehen kommentiert. Er war dabei, als Wladimir Klitschko geboxt hat, auch bei Mike Tyson, Lennox Lewis und bei Henry Maske, zudem bei Axel Schulz, Graciano Rocchigiani, Dariusz Michalczewski, Carina Spack, Julian F.M. Stöckel und Matthias Mangiapane.
Es geht allerdings das Gerücht um, dass er bei den Kämpfen mit den letzten drei Genannten unter Zwang und mit durch gemeinen Entführern vorgehaltener Waffe kommentiert habe.

Spack, Stöckel, Mangiapane waren am Freitagabend Teil des niedrigklassigen Boxabends, den Sat.1 übertragen hat. Beim großen Sat.1 Promiboxen machten zwar nur wenige Promis mit und mit Boxsport hatte die Veranstaltung auch nur wenig zu tun, aber es wurden mal wieder viereinhalb (!) Stunden Sendezeit gefüllt.
Einen Abend lang kloppte sich die E-Prominenz – lauter Reality-Stars – um 100 Euro pro getroffenen Boxhieb.

Echtes Premimum-Rummelboxen boten Jade Britani Übach – schied mal freiwillig beim „Bachelor“ aus und machte irgendwas bei „Bachelor of Paradise“ – und Carina Spack – bekannt durch ihre Mobbingattacken bei „Promis unter Palmen“. Die beiden Frauen stehen sich im Ring gegenüber und kloppen aufeinander ein. Sie prügeln sich, ohne Deckung, ohne Plan, einfach nur fliegende Arme.
In diesem Moment muss dem Star-Kommentator Tobias Drews klar geworden sein, worauf er sich da eingelassen hat. In einer Pause sagte er, dass in der Ringecke vielleicht überlegt werde, wie man daraus was machen könne, was nach Boxen aussehe.

Kurz vor Schluss boxten auch Julian F.M. Stöckel und Matthias Mangiapane. Der eine ist der sympathische Gute-Laune-Entertainment-Mann und Mangiapane der zweite Palmen-Mobber von Sat.1.
Weshalb sich Stöckel auf dieses Niveau herablässt, war schon vorher verwunderlich, denn ein „Promiboxen“ ist nicht sein Niveau. Wochenlang habe er geübt, und als er im Ring stand, schien davon nicht viel übrig geblieben zu sein. Stöckel wirkte spätestens in Runde zwei, als habe er keine Lust mehr und als ob er gemerkt hat, dass das vielleicht eine doofe Idee war. Am Ende boxte er gar nicht mehr, drehte sich weg, schaute hilfesuchend zum Schiedsrichter. Der beendete den „Kampf“. Technischer K.O. So kann man das auch nennen.
Stöckel verteidigte sich später, der Schiedsrichter habe den Abbruch entschieden, er habe weiterboxen wollen. Aber es scheint, als mache er sich da was vor.

Gut, dass es die Möglichkeit gibt, sich die Kämpfe so anzusehen, dass man im Nachhinein in gut 75 Minuten durch ist. Viereinhalb Stunden mit dem Gerede und der Werbung dazwischen – das ist zu viel des Schlechten.

-> Die Sendung bei Joyn


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