Zapp: Polizeigewalt gegen Reporter

MI 16.09.2020 | 23.20 Uhr | NDR

Was ist eigentlich mit der Polizei los? Ein rechter Sumpf wird aufgedeckt, und dabei geht es nicht nur um den in NRW. Immer mal wieder gibt es Meldungen über Polizeigewalt. Und darüber, wie Kollegen diese Gewaltausbrüche decken und dafür lügen.
Das zeigt ein Fall, der bereits vor einem Jahr, im September 2019 in Treuenbrietzen, seinen Anfang hatte. Zwischen dem Foto- und Videojournalisten Julian Stähle und einem Polizisten kam es zu einer Auseinandersetzung. Erst verbal, dann attackierte der Polizist den Journalisten, er würgte ihn, Julian Stähle fiel zu Boden.

Stähle zeigte den Polizisten an, der Polizist wiederum zeigte Stähle an, wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Im ersten Fall verlor Stähle offenbar, im zweiten Fall sagte ein zweiter Polizist als Zeuge aus und untermauerte, was sein Kollege sagte. Demnach sei Stähle selbst hingefallen.
Blöd nur: Stähles Kamera lief. Ein Film, der bis dahin zurückgehalten worden ist.

Huch. Wie unangenehm, für die Polizei. Offenbar beim Lügen ertappt und mit dem Video konfrontiert, klappte der Polizeizeuge vor Gericht gleich mal zusammen – wie sein Lüegengebilde.
Nicht nur, dass hier ein Polizist wie Rambo aufgetreten ist und der meinte war, er könne dem Kameraschnösel jetzt mal zeigen, wo der Hammer hängt. Sondern auch, dass sein Kollege daneben stand, alles gesehen hat und vor Gericht alles so dargelegt hat, dass sein Kollege gut da stand. Eine Hand wäscht die andere.
Einmal mehr steht die Polizei in keinem guten Licht da. Und selbst der Innenminister Brandenburgs, Michael Stübgen (CDU) sowie der Polizeiabteilungsleiter Herbert Trimbach verteidigten das Verhalten der Polizisten, selbst als das Video bekannt war. Der Vorgang sei relativ normal, so Trimbach. Ähm, nein, ist es nicht. Und, ja, eine solche Aussage ist widerlich und sollte eigentlich für zwei Rücktritte reichen.

-> Der „Zapp“-Beitrag auf Youtube


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