Letzte Ruhe im Wald

Treffpunkt für alle ist vor dem Weg, der in den Wald führt. Es handelt sich um einen Friedwald, und wir müssen schon wieder zu einer Beerdigung.
Einer unserer Nachbarn ist gestorben, und schon vor seinem Tod stand fest, dass er im Friedwald in Summt begraben werden möchte. Er hat sich wohl sogar seine die Stelle ausgesucht, wo er seine letzte Ruhestätte haben wollte.

Wir werden vom Parkranger begrüßt. Er nennt sich vermutlich nicht so, aber er ist derjenige, der im Wald das Sagen hat. Er erklärt der Witwe, wie jetzt der Ablauf ist und begrüßt uns dann alle – aus meiner Sicht eine Spur zu fröhlich. Er sagt, er wolle ein bisschen für Auflockerung sorgen. Na ja.
Er nimmt dann die Urne und läuft vorweg, wir laufen ihm nach.

Ein Wald führt in den Wald. Es ist sehr ruhig, die Vögel zwitschern. Es ist ein sehr schöner Wald. In einer kleinen Lichtung ist ein Platz ein ein paar Bänkchen. Dort setzen sich alle, um der Trauerrede zu folgen – die in diesem Fall die Witwe selbst hält.
Danach laufen wir weiter, zu der Stelle, wo die Beerdigung selbst stattfinden wird. Das Loch ist schon vorbereitet worden, die Urne wird abgelassen.
Im Hintergrund hat jemand eine Box an den Baum gestellt, aus der „Time to say goodbye“ in Dauerschleife als Instrumentalversion erklingt.
Jeder geht ans Grab, hält kurz inne. Ganz am Ende wird das kleine Loch mit Sand aufgefüllt, dann kommen noch ein paar Blätter rüber, und eigentlich ist dann nicht mehr zu sehen, dass hier gerade eine Beerdigung stattgefunden hat. Ein kleines Schild am Baum wird an den Verstorbenen erinnern.


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