Salvatore Basile: Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands

Michele ist 30, und er lebt ganz allein in einem Bahnhofsgebäude eines Dorfes in Italien. Jeden Abend kommt dort ein Zug an, der dort über Nacht stehen bleibt. Michele geht durch den Zug, schaut, ob alles okay ist, ob jemand etwas liegengelassen hat. Und am Morgen kümmert er sich darum, dass der Zug wieder pünktlich abfährt.
Immer nur der eine Zug. Dazwischen nichts.
Ansonsten hat er bei sich nur die zurückgelassenen Gegenstände. Mit ihnen kann er sich immerhin ein bisschen unterhalten.
Als Michele ein Kind war, da stieg seine Mutter eines Tages in den Zug – um dann nie wieder zurück zu kommen. Und dann entdeckt er plötzlich im Zug sein altes Tagebuch. Nach so langer Zeit: Wie könnte es dort hingekommen sein?
Als sich dann auch noch Elena in sein einsames Leben mogelt, ist klar: Er muss sich auf den Weg machen, um seine Mutter zu suchen.

„Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands“ heißt der Debütroman von Salvatore Basile. Er erzählt von einem jungen Mann, der von der Welt völlig entrückt zu sein scheint. Erst dieser verlorene Gegenstand, der seine wundersame Reise bei Michele beendet, ändert auch das Leben des Bahnhofsvorstehers.
Es ist eine Geschichte voller Poesie mit einer Liebe, die ganz zaghaft und leise beginnt, so schüchtern und nervös, wie es Michele ist.
Allerdings kommt die Geschichte so richtig erst in Fahrt, wenn sich auch Michele in Bewegung setzt. Als er sich nämlich aufmacht, da nimmt die Story noch mehrere Wendungen, mit denen man nicht rechnet, und da ist der Roman fast schon so was wie spannend.

Salvatore Basile: Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
Blanvalet, 350 Seiten
6/10


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