Undine

Es gibt da diese Sage: Der Mann, der Undine verrät, den wird sie töten. Und danach kehrt sie in das Wasser zurück, als dem sie einst gerufen worden ist.

Aber Undine (Paula Beer) ist klar, dass sie eine moderne Frau und nicht diese Sagenfigur.
Die Historikerin erklärt im Museum die Berliner Architektur. Es scheint, als führe sie ein normales Leben. Einen Freund hat sie auch. Aber als Johannes (Jacob Matschenz) ihr erklärt, er habe eine andere und sich von ihr trennt, da erinnert sich Undine an die Sage. An ihre Sage.
Sie aber will niemanden umbringen. Aber auch nicht im Unglück baden. Denn sie lernt Christoph (Franz Rogowski) kennen. Er ist Industrietaucher, und als er ihr seine Welt zeigt, da weiß er nicht: Undine kennt das Wasser.
Es ist Liebe. Bis Christoph mitbekommt, dass da ja noch Johannes ist. Bis Johannes plötzlich feststellt, er liebt Undine doch noch.
Nun ist sich die junge Frau plötzlich nicht mehr sicher. Trifft die Sage doch noch ein?

Christian Petzolds Film über „Undine“ ist sehr faszinierend. Allerdings muss man auch sagen, dass sich die Sage um Undine aus dem Film nicht so zwingend erschließt. Man muss sich diese Geschichte erst mal anlesen, um die Hintergründe für das Geschehen im Film verstehen zu können. Aber andererseits funktioniert der Film auch ohne dieses Wissen. Es ist dann ein Stück Mystery, das mysteriös bleibt.
Der Film nimmt sich viel Zeit für die Charaktere. Wir belauschen den langen Berlin-Vortrag von Undine, der gleichzeitig fast von Städtekunde ist. Wir erleben die Liebe zwischen Undine und Christoph, die von Paula Beer und Franz Rogowski wundervoll dargestellt ist. Und Jacob Matschenz, der den seltsam ignoranten Johannes spielt.
„Undine“ ist ein etwas anderer Liebesfilm, fast schon ein märchenhaftes Drama.

-> Trailer auf Youtube

Undine
D 2019, Regie: Christian Petzold
Piffl, 89 Minuten, ab 12
8/10


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