Harriet – Der Weg in die Freiheit

Bucktown im US-Bundesstaat Maryland, 1849. Araminta „Minty“ Ross (Cynthia Erivo) hat die Nase voll. Sie will nicht mehr hinnehmen, als Sklavin wie der letzte Dreck behandelt zu werden. Zumal es eigentlich ein Testament gibt, wonach ihre Mutter mit 45 Jahren aus dem Sklavendienst entlassen werden soll. Doch der Sklavenbesitzer hält sich nicht daran, ihm geht es nur um sein Wohl und sein Geld.
Minty entschließt sich zur Flucht in die Nordstaaten. Es ist keine leichte Entscheidung, denn die Reise ist gefährlich, und sie muss auch ihre Familie zurücklassen.
Sie schafft die Flucht, in der Freiheit gibt sie sich den neuen Namen Harriet Tubman. Sie wird Mitglied der Anti-Sklaverei-Organisation Underground Railroad von William Still (Leslie Odom Jr.). Ihr Ziel: weitere Sklaven befreien. Schon bald herrscht unter den weißen Sklavenbesitzern die Furcht vor einem gewissen Moses, der in die Südstaaten kommt, um ihre Sklaven zu „entführen“.

Harriet Tubman und ihre Geschichte gab es wirklich. In den USA ist sie eine Volksheldin, die ursprünglich ab 2020 auf den 20-Dollar-Schein sollte. Die Regierung Obama hatte das entschieden, und die Regierung Trump hatte das wieder verworfen.
Es ist eine Geschichte, die nah gehen sollte und fesseln auch. Sie handelt von einer mutigen und starken Frau, die alle Konventionen überwinden wollte.
Nur leider kann der Film „Harriet – Der Weg in die Freiheit“ diese Stimmung kaum transportieren. Seltsam dröge wirkt die Inszenierung vor allem in der ersten Stunde. Sehr konventionell und fast altbacken werden die Stationen abgearbeitet. Vor allem kommt nicht wirklich rüber, wie beschwerlich Flucht und Reisen gewesen sein müssen – stattdessen beginnt Harriet im Film eine Reise und taucht gleich am Ziel wieder auf. Auch wenn die Geschichte eher unbekannt ist, grundsätzlich hat der Film an den Stellen an sich nichts Neues zu erzählen, was man so ähnlich schon aus anderen Werken kennen könnte.
Erst später kommt so etwas wie Spannung auf. Aber eigentlich hätte diese Frau ein wahrlich packenderes und emotionaleres Biopic verdient gehabt. Als Fernsehfilm in den 90ern wäre das sicher noch aufregend gewesen.

-> Trailer auf Youtube

Harriet – Der Weg in die Freiheit
USA 2019, Regie: Kasi Lemmons
Universal, 135 Minuten, ab 12
4/10


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