Harald Martenstein / Lorenz Maroldt: Berlin in 100 Kapiteln … von denen leider nur 13 fertig wurden

Hach, dieses Berlin. Man muss es einfach lieb haben, aber irgendwie nervt diese Stadt auch ganz gewaltig. Nichts kommt voran, die Ämter sind überfordert, die Leute patzig. Dit is Berlin, und trotz allem lieben wir es.

Harald Martenstein ist Kolumnist für „Die Zeit“, den Tagesspiegel und radioeins. Lorenz Maroldt ist Chefredakteur beim Tagesspiegel. Gemeinsam haben sie ein Buch über die deutsche Hauptstadt geschrieben: „Berlin in 100 Kapiteln“. Allerdings, und das ist ja nun wirklich typisch für Berlin: Von denen sind leider nur 13 fertig geworden.
Ja, klar, das ist natürlich nur ein Gag, aber einer der zu dieser Stadt sehr gut passt.

Auf einerseits ziemlich unterhaltsame Weise nehmen die beiden Autoren die Stadt auseinander, wobei in dieser Unterhaltsamkeit oftmals auch ziemlich viel Ernst ist.
Sie berichten über das Scheitern, das schon bei der Coronakrise zu merken war, als die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus irgendwie ziemlich spät begannen. Sie dröseln auch die vielen Berliner Skandale auf, die sich um Banken, Immobilien oder Politik drehen. Es geht um Mietwucher, natürlich um die immense Verspätung beim BER und um den Irrsinn, dass Termine beim Einwohnermeldeamt einfach nicht oder eher: nicht so einfach zu bekommen sind.
Es ist ein Buch, bei dem einen an vielen Stellen das Lachen im Hals stecken bleibt.
All das ist locker aufgeschrieben und macht – der Sache wegen – mal mehr und mal weniger Spaß zu lesen. Eine spannende Lektüre aber auf jeden Fall.

Harald Martenstein / Lorenz Maroldt: Berlin in 100 Kapiteln … von denen leider nur 13 fertig wurden
Ullstein, 288 Seiten
8/10


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