Auto-Abi in Zeiten des Coronavirus

Als ich 1998 mein Abiturzeugnis bekam, war alles etwas anders als 2020. Wir versammelten uns alle schick angezogen von unserer Schule, und in der Aula sprach unser Direktor warme Worte zu uns. Wir bekamen die Zeugnisse und ein Blümchen.

Am Sonnabend blieben Aula und Sporthalle des Oranienburger Louise-Henriette-Gymnasiums verschlossen. Dieses Jahr gab es das „LHG-Auto-Abi 2020“. Wegen des Coronavirus und den Sicherheitsmaßnahmen war sehr lange nicht klar, ob und wie die Abitur-Feierlichkeiten stattfinden können. Man orientierte sich dann an den Konzerten in den Autokinos und entwickelte die Idee weiter.

Die Abiturfeier fand als großes Auto-Event auf dem Lehnitzer Tüv-Gelände statt. Wie bei den Konzerten im Autokino saßen die Abgänger und ihre Familien in ihren Autos und verfolgten das Rahmenprogramm. Bei „An Tagen wie diesen“ sangen (fast) alle mit, aber man musste schon an den Autos vorbei gehen, um zu hören, ob wirklich jemand mitsingt.

Leider regnete es in Strömen. Wenn man schon auf diese Weise das Abi feiern muss, dann wäre ja ein bisschen Sonne wenigstens schön gewesen. Aber auch so hat es funktioniert, und so war es dann noch mehr besonders als sowieso schon.

Und dann standen sie alle Auto an Auto, um ihre Abi-Zeugnisse in Empfang zu nehmen. Wie am Drive-In. Irgendwie war das cool. Aber irgendwie auch schade, dass sich letztlich alle eher fernbleiben mussten.


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