Augstein und Blome

FR 29.05.2020 | 17.05 Uhr | phoenix

Wenn wir etwas in unserer Gesellschaft immer weniger können, das ist es das Streiten. Das Austauschen von Meinungen, ohne sich am Ende gleich abgrundtief zu hassen und sich für immer aus dem Weg zu gehen.

Ob sich Jakob Augstein und Nikolaus Blome privat hassen, ist nicht klar. Jeden Freitag zoffen sie sich 10 bis 15 Minuten lang in ihrer Sendung „Augstein und Blome“ bei phoenix.
Es ist eine spannende Zusammensetzung. Jakob Augstein kommt eher aus dem linken Journalistenspektrum. Nikolaus Blome ist aus der konservativen, eher rechten Ecke (rechts im Sinne von: nicht links oder Mitte, „rechts“ ist ja heutzutage fälschlicherweise schon ein Schimpfwort). Jede Woche kommen sie für ein paar Minuten zusammen, um über aktuelle Themen zu diskutieren. Ein Schlagabtausch.

Das machen sie auf eine interessante Weise, denn sie gehen nicht immer zimperlich miteinander um. Diese Woche ging es um „Wissenschaft und Politik – Was erlauben Drosten?“.
Augstein argumentierte, ob es gut sei, wissenschaftliches Halbwissen in die Öffentlichkeit zu pusten. Blome merkte hingegen an, es gebe eine zwangpolitisierte Wissenschaft.
Corona ist momentan natürlich ein Dauerthema, der eine will wissen, warum die Menschen derart eingeschränkt werden, der andere hat Verständnis.

Da fallen manchmal harte Worte. Andererseits machen die beiden das seit 2011. So richtig hassen kann man sich da eigentlich nicht, wenn man Woche für Woche auf diese Weise zusammenkommt.
Dass diese Sendung auch wieder nur in der Nische im Spartensender läuft, ist schade. Auch sie hätte mehr Aufmerksamkeit verdient, zum Beispiel an einem Tag nach den „Tagesthemen“.

-> Die Sendung auf Youtube


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