Es ist schon seltsam. Normalerweise ist der Anblick von Menschenansammlungen ja vollkommen unspektakulär. Aber wir leben seit drei Monaten in einer Sondersituation, und dazu gehört: Abstand halten. Dazu gehörte auch wochenlang, dass man quasi niemand anderen treffen durfte. Und daran hat man sich irgendwie gewöhnt.
Dazu führt schon dazu, dass man sich Serien und Filmen aus der Zeit vor dem Coronavirus anschaut, und immer wieder zuckt man innerlich zusammen, enn man sieht, wie sich zwei Leute umarmen oder sich die Hand geben. Sofort denkt man: Dürfen die das?
Am Donnerstag bin ich mit dem Auto durch Oranienburg gefahren. An der kleinen Kneipe in der Innenstadt saßen draußen an den Tischen ziemlich viele Leute. Die Tische hatten sicherlich genug Abstand, aber viele der Tische waren mit vier Leuten und mehr besetzt. Früher wäre das normal gewesen, heute sieht man das mit gemischten Gefühlen – vermutlich grundlos.
Ein paar Hundert Meter weiter, beim Italiener, saßen draußen ebenfalls viele Leute an den Tischen. Und wieder dieser Gedanke. Wir werden uns daran auch wieder gewöhnen. Aber es ist doch bemerkenswert, dass wir uns daran erst wieder gewöhnen müssen.
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