Joko & Klaas live: Männerwelten

MI 13.05.2020 | 20.15 Uhr | ProSieben

Joko und Klaas haben mal wieder für einen besonderen Moment im deutschen Fernsehen und im Netz gesorgt. Wieder haben sie es geschafft, mit ihrer Sendung „Joko & Klaas live“ ins Gespräch zu kommen.

Wenn sie die Spiele in „Joko & Klaas gegen ProSieben“ am Ende gewinnen, dann bekommen sie am Mittwochabend um 20.15 Uhr eine Viertelstunde Sendezeit, in der sie machen können, was sie wollen.
Am vergangenen Mittwoch schauten die beiden einfach das „RTL aktuell spezial“ zur Coronakrise, das somit auch gleichzeitig bei ProSieben lief. Ein Klaumauk.

Doch diesmal wurde es ernst, und Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf traten in ihrer eigenen Sendung diesmal gar nicht auf. Vorher hieß es nur, dass sie nichts für schwache Nerven sei, dass man sich auf was gefasst machen solle.
Die Moderatorin und Autorin Sophie Passmann führte stattdessen durch eine Ausstellung namens „Männerwelten“. Thema: Wie Männer mit Frauen umgehen.
Zunächst zeigte Schauspielerin und Moderatorin Palina Rojinski Schwanzbilder. Sie erzählte davon, wie Männer ihr unaufgefordert Fotos von ihrem Penis schicken. Frauen, die in der Medien- und Entertainmentbranche arbeiten, lasen vor, mit welchen Äußerungen sie im Social Media mitunter konfrontiert werden. Wenn User sie aufs Übelste beschimpfen, dabei unter die Gürtellinie gehen, hochgradig beleidigend sind.
Später sind Chatverläufe vorgelesen worden, in denen Männer Frauen anmachen und ausfallend werden, wenn ihre Anmache erfolglos bleibt. Wobei: Ausfallend ist da ein sehr wohlwollendes Wort.
Später wandelte die Kamera an Frauen vorbei, die in einem Raum standen. Aus dem Off erzählten Stimmen, was ihnen widerfahren ist. Von Männern, die im Restaurant im Gespräch den Schwanz rausgeholt haben. Von ekeligen Belästigungen eines Taxifahrers. Von sexueller Belästigung beim Abiball. Von mehrfachen Vergewaltigungen.

In den 15 Minuten – eigentlich waren es sogar fast 17 – ging es um Männerwelten, die einfach nur widerlich sind. Es ging um eine Welt, in der Männer meinen, sie könnten mit Frauen alles machen. Diese 17 Minuten legten den Finger in eine Wunde, die immer noch klaffend ist. Denn immer noch werden Frauen belästigt. Sexuell, verbal, virtuell.
Diese 17 Minuten waren erschütternd. Sie waren drastisch, und zwar deshalb, weil diese drastischen Aussagen alle genauso geschehen sind.
Diese 17 Minuten führten uns vor Augen, dass es in unserer Gesellschaft noch viel zu tun gibt, wenn es um das Miteinander der Menschen geht.

Dass Joko und Klaas diese Primetime-Minuten dafür nutzten, ohne selbst aufzutreten, ist ein großer Verdienst. Mehr als zwei Millionen schauten live bei ProSieben zu. 2,7 Millionen Klicks hat das Youtube-Video bis zum späten Donnerstagabend erreicht, und auch auf anderen Social-Media-Kanälen wurde es geteilt.
So bekommt dieses Thema ein Aufmerksamkeit, die wichtig ist. Diese Sendung wird vielleicht nicht unmittelbar was verändern, aber es reicht schon, das Bewusstsein dafür in den Köpfen der Menschen einzupflanzen.

-> Die Sendung auf Youtube


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