MI 22.04.2020 | 20.15 Uhr | Sat.1
Bastian Yotta. Carina Spack. Matthias Mangiapane.
Drei Namen, die man sich merken sollte. Um sie danach am besten ganz schnell zu vergessen.
Denn diese Namen stehen für die übelste Sorte des Mobbings. Für eine Art der Gruppendynamik, die äußerst schädlich ist. Für Charaktere, die niederste Gelüste bedienen. Die andere Menschen klein machen. Die andere durch Psychotricks ausschalten wollen.
„Promis unter Palmen“ ist für Sat.1 ein großer Erfolg. Man steckte eine Gruppe Promis – oder welche, die sich dafür halten – in ein großes Haus in Thailand und ließ sie machen.
Das war in den vergangenen Wochen mitunter ganz unterhaltsam. Modefrau Claudia Obert und Desirée Nick zickten sich an. Nun ja, manchmal schrien sie sich an, und grenzwertig war das auch hin und wieder. Zumal Claudia Obert in der Tat einen hohen Nervfaktor hatte, merkwürdige Dinge tat und dem Alkohol zugetan war.
Es bildeten sich Grüppchen, was so lange nicht auffiel, bis die Nick rausgewählt worden ist. Nun war Claudia Obert auf sich allein gestellt.
Was sich aber am Mittwochabend bei „Promis unter Palmen“ abspielte, das war keine Unterhaltung mehr. Das war einfach nur noch schockierend, und auch Sat.1 muss sich fragen lassen, warum die so was bei der Produktion laufen lassen.
Yotta, Spack und Mangiapane waren sich in der Gruppe einig, dass die Obert gar nicht geht. Dass man sie weg haben wolle. Dass sie nervt. Dass sie das Letzte sei. Man beschloss blödsinnige Regeln. Man mied sie, oder man blökte sie an. Bastian Yotta – von ihm ist kürzlich ein Video aufgetaucht, in dem er darlegte, dass Frauen für ihn der Befriedigung dienen, sie hätten dafür ja drei Löcher – hatte für die Obert nur noch beleidigende Worte übrig. „Charakterloses Kollegenschwein“, nennt Mangiapane die Obert, und eigentlich müsste er nur mal in den Spiegel schauen.
Den Tiefpunkt erreichte die Spack, als sie im Schlafzimmer mit Psychoterror begann. Während Claudia Obert schlafen wollte, begann sie absichtlich mit einer Chipstüte zu rascheln, immer und immer wieder. Yotta kam dazu, raschelte mit und sprach davon, wie abstoßend er die Obert fände – in ihrer Anwesenheit. Damit offenbarten die beiden ihren unglaublich abstoßenden Charakter, und wie die beiden sich dafür feierten, weil sie sich immer im Recht sahen, löst Brechreiz aus.
Das waren schockierende Szenen. Von lustig meilenwert entfernt. Denn solche Psychomethoden sprechen für einen ganz fiesen Charakter, der das Maß aller Dinge offenbar komplett verloren hat.
Matthias Mangiapane war keinen Deut besser. Mal abgesehen davon, dass er schon in der Vorwoche offenbarte, was er für ein intriganter Lügner er ist, beim Keifen und Lästern und Mobben war er auch immer munter dabei.
Alle drei müssten sich in Grund und Boden schämen. Dass sie es nicht tun und sich für ihr Tun auch noch verteidigen, offenbart die Widerlichkeit dieser Menschen. Selbst wenn man einen Menschen nicht leiden kann – irgendwann muss Schluss sein. Irgendwann muss man sich wieder in den Griff bekommen. Aber hier war ein beeindruckender Fall von Gruppendynamik zu sehen, die an ganz dunkle Zeiten erinnert.
Dass Sat.1 so etwas ausstrahlt, ist bedenklich. Zu zeigen, wie ein Mensch derartig gemobbt wird, ist atemberaubend. Dass es vor Ort keiner nötig hatte, einzugreifen, ist bemerkenswert. Sat.1 verteidigt dies, niemand sei zu Schaden gekommen. Womit Sat.1 jedoch auch nicht ganz unrecht hat – denn Claudia Obert ist am Morgen still und heimlich ausgezogen und konnte über den Ekel-Mob bald nur noch lachen. Und Sat.1 zeigte durch Hintergrundmusik und Kommentare während der Folge auch durchaus, dass man zeigen wollte, was für Unmenschen Spack, Yotta und Mangiapane sind. Was für eine absolute Scheiße die sich da geleistet haben. Dass diese Leute von Anstand offenbar nicht mal entfernt was gehört haben.
Man kann nur hoffen, dass diese drei Menschen nie wieder Engagements im Fernsehen bekommen – womit allerdings auch nicht zu rechnen ist. Quoten bringen die Mobber sicherlich auch weiterhin. Sat.1 hat es bewiesen, in dem nach „Promis unter Palmen“ eine Wiederholung von der bislang gefloppten Reihe „Promis privat“ mit Mangiapane eingestreut wurde.
Zwei Dinge waren dann doch noch bemerkenswert. Tobias Wegener, der Tobi, war der Einzige, der sich im Mobbingsturm um Claudia Obert gekümmert hat, sich Sorgen gemacht hat, in der Nacht mit ihr gesprochen und sie getröstet hat. Auch wenn er nicht die Größe hatte, dies vor den anderen zu tun – damit hätte auch er sich in den Hasssturm begeben -, er bewies Größe und Herz. Als Yotta und er am Morgen trainierten und Yotta als Wunsch äußerte, er wolle die 100.000 Euro Siegprämie, da wünschte sich Tobi einfach nur Friede im Haus.
Nachdem Claudia Obert freiwillig auszog, kam Desirée Nick zurück und las Mobbing-Spack erst mal die Leviten. Die Nick war dabei so richtig böse und unverschämt – aber vermutlich sprach sie den Zuschauern damit aus der Seele, als sie die Spack runter machte. Vermutlich und sicherlich wusste Nick, was am Vorabend im Haus passiert war.
Nächste Woche ist Finale. Auch die drei Mitglieder des Ekel-Mobbingteams können noch gewinnen. Verdient hat die Kohle aber eigentlich nur einer – und eigentlich müsste die letzte Folge der Sendung so heißen: „Asis unter Palmen und Tobi“.
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