Trauer um Ulf Gruber

Der Beetzer stirbt mit nur 54 Jahren – ein engagierter Feuerwehrmann, Musiker und Lehrer der Goethe-Oberschule in Kremmen

MAZ Oberhavel, 13.3.2020

Beetz.
Man sagt ja oft, jemand werde mitten aus dem Leben gerissen. Im Fall von Ulf Gruber lässt sich überspitzt sagen: Er hatte noch lange nicht vor, zu gehen. Aber es kam anders. Der 54-jährige Beetzer ist in der Nacht zu Donnerstag nach längerer Krankheit verstorben.

„Wir verlieren einen engagierten Bürger“, sagte Kremmens Bürgermeister Sebastian Busse am Donnerstag. Ihn hat die Nachricht vom Tod Ulf Grubers sehr bestürzt. „Ein sympathischer Mensch, der Beetzer Dorfgeschichte mitgelebt hat.“

Ulf Gruber war Musiker, durch und durch. Erst vor drei Jahren eröffnete er mit einem Partner eine Gitarrenwerkstatt in der Altstadt in Kremmen. Dort wollte er auch Kurse anbieten. An der Kremmener Goethe-Oberschule arbeitete er als Musiklehrer. Er gestaltete gemeinsam mit seinen Schülern den Musikraum der Schule – erst vor acht Wochen zeigte er ihn stolz den Besuchern des „Tages der offenen Tür“. Dem MAZ-Reporter sagte er, er sei sich sehr sicher, dass er seine gesundheitliche Krise schaffen würde – und genau diesen Eindruck machte er auch. Ulf Gruber blieb immer ein Optimist, ging gleichzeitig aber immer offensiv mit dem Stand seiner Krankheit um – eben weil er so überzeugt davon war, dass alles gut gehe.
Auch trat er selbst als Musiker auf. Sei es bei Open Stages in der „Kombüse 11“ in Kremmen, beim Bandwettbewerb in der Stadtparkhalle oder bei „Feuer und Flamme für Kremmen“.

„Das tut mir sehr, sehr leid, das ist wirklich ein Hammer“, sagte am Donnerstag ein sehr betrübter Andreas Dalibor. „Er war ja zwischenzeitlich auch ein Mitmusiker von uns“, erzählte er. Auch hat Ulf Gruber eine Zeit lang das Theaterbistro im Scheunenviertel betrieben. „Ich bin sehr bestürzt, wie schnell das jetzt gegangen ist.“

Beatrix Scheeren, die Leiterin der Goethe-Oberschule, in der er arbeitete, kündigte an, sich später noch an die Presse zu wenden.

Trauer herrscht auch bei der Kremmener Feuerwehr. Ulf Gruber war Mitglied der Feuerwehr in Beetz-Sommerfeld. Auf der Facebookseite der Wehr Staffelde/Groß-Ziethen erschien am Donnerstag eine Kerze als Zeichen der Trauer. „Er war ein wichtiger Bestandteil von uns“, sagte Sommerfelds Wehrführer Holger Henschel. „Er hat damals auch angefangen, das Kinderfest in Beetz für uns zu organisieren. Er war immer, gerade was Veranstaltungen angeht, für uns da.“ Auch am Einsatz- und Ausbildungsdienst habe er immer teilgenommen – bis zum Schluss. „Vor zwei Wochen haben wir uns noch unterhalten, dass er bald wieder durchstarten kann.“ Ähnlich erinnert sich Bürgermeister Busse. Die Zuversicht habe ihn nie verlassen. Und doch kam es dann anders. Beetz und Kremmen verlieren einen fröhlichen Menschen voller Tatendrang.


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