Die Känguru-Chroniken

Das haben wir ja alle schon mal erlebt: Es klingelt an der Tür, wir öffnen, und ein Känguru (Stimme: Marc-Uwe Kling) fragt, ob es mal Mehl haben kann. Und Eier. Und Milch. Und so weiter.
Das Problem, das Marc-Uwe (Dimitrj Schaad): Er wird das Känguru nicht los. Es kommt immer wieder. Und zieht plötzlich ein. Ein Widerspruch steht nicht zur Debatte.
Das Vieh ist sehr vorlaut, und die beiden liefern sich immer wieder Wortgefechte. Aber sie haben ein gemeinsames Ziel: Sie wollen es mit dem rechtspopulistischen Immobilienhai Dwigs (Henry Hübchen) aufnehmen. Der will nämlich ihr Viertel in Kreuzberg mit einem Hochhauskomplex verschandeln. Das antikapitalistische Känguru kann das nicht hinnehmen. Und Marc-Uwe fürchtet um seine Wohnung…

„Die Känguru-Chroniken“ funktionieren als Buch, als Hörbücher, als Live-Shows – und nun auch als Film. Marc-Uwe Kling hat das Känguru geschaffen, im Hörbuch spricht er sich selbst und das Känguru. Im Film gibt es den Marc-Uwe ebenfalls, wird aber von Dimitrj Schaad dargestellt, Kling spricht aber das Känguru. Das wiederum ist erfreulich gut animiert, und so bilden Schaad und das Vieh ein ziemlich gutes Duo.
Der Film beginnt schon sehr unkonventionell, nämlich wenn Marc-Uwe und das Känguru den Anfang kommentieren und sich über das Geschehen lustig machen. Auch sonst hat der Film einen sehr schönen Humor. Es macht Spaß, das Treiben zu verfolgen.
Bemerkenswert und gut ist die eindeutige Positionierung gegen Rechtspopulismus und gegen rechte Hetze. Das Känguru ist da eindeutig, und wenn es darum geht, Dwigs zur Strecke zu bringen – Henry Hübchen spielt herrlich -, sind die Methoden durchaus aberwitzig.
Ein bisschen muss man sich auf den schrägen Humor einlassen – aber „Die Känguru-Chroniken“ machen es einem – der die Serie bislang nicht kannte – durchaus einfach.

-> Trailer auf Youtube

Die Känguru-Chroniken
D 2019, Regie: Dani Levy
X-Verleih, 92 Minuten, ab 0
8/10


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