Harry Luck: Bamberger Seidla

Die Schlager-Branche – eine heile Welt?
Ganz und gar nicht! Denn in der Brose-Arena in Bamberg geschieht ein Mord. Der beliebte Schalgershow-Moderator Fabian Goldstein wird ermordet. Erschlagen mit einem „Bamberger Seidla“, dem Pokal, mit dem er für sein Lebenswerk geehrt werden sollte.
Wer ist für diese Tat verantwortlich? Während Kommissar Horst Müller und seine Kollegin Paulina Kowalska die Ermittlungen aufnehmen, dreht sich die Schlagerwelt scheinbar weiter. Denn immerhin muss ja die Weihnachtsshow aufgezeichnet werden – dann eben mit einem anderen Moderator.
Müller und Kowalska denken immer mehr Verstrickungen im Schlagermilieu auf – und bekommen Einblicke hinter die Kulissen, die überraschend sind.

Harry Luck führt seine Leser in die gar nicht so heile Welt des Schlagers. Das wirkt stellenweise etwas überspitzt, wobei man man sich vermutlich niemals sicher sein kann, wie viel Wahrheit tatsächlich in diesen Beobachtungen steckt. Der Autor scheint die Szene jedenfalls recht gut beobachtet zu haben.
Die Story ist dann in der Tat auch spannend und interessant, sie hätte aber gern noch ein paar tiefergehende Kapitel mehr vertragen können. Mitunter unangenehm sind die besserwisserischen Momente des Kommissars, ebenso die Selbstironie, wenn der Kommissar davon schwadroniert, wie es sei, in einem Heimatkrimi mitzuspielen. Da gilt: Weniger ist mehr.
Aber gerade gegen Ende nimmt die Story ordentlich Fahrt auf, denn dann geht das wilde Spekulieren so richtig los.

Harry Luck: Bamberger Seidla
emons, 211 Seiten
7/10


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