Seit zehn Jahren beim kleinen f

Sind es schon wieder zehn Jahre? Am 7. Februar 2010 konnte ich dem Druck und der Neugier nicht widerstehen: An diesem Tag habe ich mich auf Facebook angemeldet, der Seite mit dem kleinen f.
Damals war ich noch im VZ, erst im SchülerVZ, dann in meinVZ. Gibt es übrigens immer noch, wie ich gerade festgestellt habe. Aber immer mehr Leute wechselten zu Facebook, weil Facebook einfach cooler war. Und da war was dran.
Eine Zeit lang postete ich noch parallel, irgendwann habe ich mich bei meinVZ abgemeldet. Es war nicht mehr interessant.

Facebook war wuchs und wuchs. Mein Arbeitgeber hatte damals schon eine Facebook-Seite, ich kreierte dann die erste von zwei lokalen Seiten. Auch RT Zapper bekam bald eine eigene Seite auf Facebook.

2020, zehn Jahre danach, hat Facebook viele Vorteile, aber wohl auch genauso viel Nachteile. Klar, alle Welt trifft sich dort, tauscht Bilder und Infos. Aber mehr und mehr hat sich die Seite zu einem Hetzmedium entwickelt. Nicht Facebook selbst, sondern die Nutzer. Es sind scheinbar vor allem die Hater, die sich zu Wort melden. Die alles und jeden runtermachen und beleidigen. Die vernünftigen Stimmen ziehen sich zurück, und das ist gefährlich.
Zudem sorgt Facebook für Filterblasen. Denn Facebook spielt nicht einfach alles auf die Pinnwand, was man geliked hat, sondern irgendwelche Algorithmen bestimmen, was ich zu sehen habe. Das ist schade, und das ist auch gefährlich. Denn mehr und mehr sieht man nur, was man sehen will.
Das führt bei vielen Menschen dazu, dass sie nur Nachrichten von bestimmten Strömungen bekommen und den Eindruck haben, alles sei nur noch schlimm.

Die jüngeren Leute haben sich unterdessen schon wieder von Facebook zurückgezogen. Falls sie überhaupt noch angemeldet sind, lesen sie nur noch, schreiben nichts mehr. Viele sind jetzt bei Instagram, eine Fotocommunity, die ich auch sehr mag. Oder TikTok, wo kurze Videos gepostet werden, was ich aber sehr unspannend finde.

Noch habe ich Spaß an Facebook, wobei Facebook eigentlich erstaunlich viel dafür tut, dass einem der Spaß vergeht. Seiten werden nicht mehr beachtet. Wer nur wenige Follower hat, hat keine Chance mehr, größer zu werden. Und weil immer weniger Leute auf Facebook aktiv sind, bekommt man weniger Interaktionen.
Ich bin gespannt, wie lange das noch gut geht und was der heiße heiße Social-Media-Scheiß ist.

-> Der Beitrag vom 8. Februar 2010

PS: Das ist der 4000. Post in der RTelenovela. Wahnsinn!


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