WaPo Berlin

DI 28.01.2020 | 18.50 Uhr | Das Erste

Die Deutschen lieben ihre Krimis, und das Fernsehen produziert sie am Laufband. Das ZDF zeigt im Vorabendprogramm jeden Tag eine andere „Soko“, und auch im Ersten laufen an drei Tagen in der Woche am Vorabend Krimis.
Erst am Montag starteten die neuen Folgen vom „Großstadtrevier“. Am Dienstag startete die ganz neue Serie „WaPo Berlin“.

Dass die wasserreiche Stadt Berlin mal entdeckt wird, ist eine schöne Sache. Denn auch wenn Berlin viele Seen und Flüsse hat, denkt man daran bei der Hauptstadt eher zuletzt. Deshalb wirkte die Ankündigung, dass es bald die „WaPo Berlin“ gibt, also eine Serie über die Wasserschutzpolizei, erst mal ein bisschen merkwürdig.
Aber diese Serie zeigt eben nicht die Hotspots in Mitte oder in Charlottenburg – wir sind immer in Wassernähe. Umso seltsamer erscheint es, dass im Vorspann der Serientitel optisch mit dem Fernsehturm vermischt wird. Denn der hat mit dem Wasser, mit dem Wannsee so ziemlich nichts zu tun.

Man könnte nun klischeemäßig sagen, dass „WaPo Berlin“ ja „nur“ eine Vorabendserie sei. Dass manche Dialoge ziemlich hölzern wirken. Dass einige der Schauspieler nicht die allerbesten sind. Dass hier und ein wenig verkrampft „balinat“ wird. Damit liegt man nicht falsch, aber damit würde man dieser Krimiserie unrecht tun – zumindest wenn man die 1. Folge als Maßstab ansetzt.
Darin geht es um einen Mann, der tot im Wannsee treibt. Der Mann hatte einen Zwillingsbruder, mit dem er Einbrüche verübte. Als Verdächtiger verweist sich bald ein Polizeikollege – aber ob er es wirklich war, das ist dann die große Frage.

Das ist dann tatsächlich mindestens interessant und wird dann wirklich spannend. Die Ermittler sind sympathisch, eine Liebelei deutet sich an. Dazu Berlins Gewässer, das alles mit interessanter Filmmusik unterlegt (auch wenn die Vorspannmusik furchtbar wirr ist).
Die Serie ist nicht hochtrabend anspruchsvoll, kann mit Hochglanzproduktionen nicht mithalten. Aber Folge 1 war dann doch unterhaltsam und macht erst mal Lust auf mehr.

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 28. Juli 2020)


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