Philippe Besson: Hör auf zu lügen

Keiner weiß davon, keiner soll es wissen. Mitte der 80er-Jahre in einem kleinen französischen Ort schickte sich das nicht.
Deshalb treffen sich Philippe und Thomas heimlich. Deshalb tun sie auch auf einer Party, auf der sie sich unverhofft treffen, so, als ob sie sich nicht kennen.
Philippe ist 17, und er ist ein Außenseiter. Er liest viel und hat dagegen wenig Kontakt mit den anderen. Aber eines Tages, da fällt er ihm auf, da hinten in der Ecke. Er ist aus der anderen Jahrgangsstufe, und auch er scheint ein Außenseiter zu sein. Er sitzt zwar bei seinen Kumpels, aber er redet nicht.
Aber ansprechen? Nein.
Das macht dann Thomas. Er fragt Philippe, ob sie sich mal treffen wollen. Und sie treffen sich in einem Café.
Es wird für beide die erste große Liebe, wobei Thomas eher distanziert zu sein scheint. Aber eben alles heimlich. Und was wird die Zukunft bringen?

„Hör auf zu lügen“ heißt der Roman von Philippe Besson. Am Vornamen wird man schon erkennen: Der Autor erzählt seine eigene Geschichte.
Die ist durchaus fesselnd. In der Ich-Form erzählend, blicken wir in Philippes Seelenleben. Wir erfahren, was ihn beschäftigt und wie er seine Treffen mit Thomas erlebt.
Es geht darum, zu entdecken, was man ist, wer man ist und wie man ist. Und auch um das Leben und wie es so spielt. Denn am Ende des Sommers ist die erste Liebe zu Ende – die Geschichte aber nicht. Sie nimmt eine Wendung, einige Jahre später.
Letztlich bietet die Geschichte wenig, was man nicht schon mal woanders gelesen haben könnte. Aber sie ist schön aufgeschrieben, fast poetisch, liebe- und schmerzvoll.
Dass 158 Seiten 20 Euro kosten – das ist allerdings happig.

Philippe Besson: Hör auf zu lügen
C.Bertelsmann, 158 Seiten
8/10


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Eine Antwort zu „Philippe Besson: Hör auf zu lügen“

  1. […] auf zu lügen“ heißt der Film von Olivier Peyon – nach dem Roman von Philippe Besson. Wir sehen Stéphane dabei zu, wie er mehr und mehr leidet. Als ihm klar ist, wer Lucas ist, […]

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