Judy

1969 in London. Es gab Zeiten, da war Judy Garland in den USA ein gefeierter Star. Sie spielte in Filmen mit, sie sang, sie bekam Preise. Doch mehr und mehr ging es bergab, Schlaf- und Aufputschmittel sowie Alkohol haben ihren Tribut gefordert. In den USA bekam sie keine Aufträge mehr.
Also London. In Großbritannien ist Judy Garland (Renée Zellweger) immer noch gefragt, dort wartet man auf sie. Sie willigt ein, dort ein paar Wochen lang eine große Show zu spielen – und tatsächlich sind alle Vorstellungen schnell ausverkauft.
Doch sie hadert. Daheim muss sie ihre beiden Kinder beim Ex zurücklassen, und eigentlich widerstrebt ihr die ganze Show. Sie nimmt weiter Pillen, und sie trinkt. So kommt es auch in London immer wieder zu Zwischenfällen.

Judy Garland gilt bis heute als Ikone. Der Film „Judy“ von Rupert Goold zeigt ihre letzten Monate. Wir sehen eine Frau, die zutiefst verunsichert ist. Einerseits, weil sie selbst offenbar nicht genau weiß, was sie in ihrem Leben tun will. Andererseits: Wenn sie auf der Bühne steht, dann ist die Show ihr Leben. Wenn sie singt, wenn sie lacht, wenn sie performt, dann ist sie in ihrem Element – wenn es ihr gut geht.
Aber es geht ihr nicht gut. Sie hadert, und eigentlich ist sie ja nur in London, weil sie dringend Geld braucht.
Renée Zellweger spielt diese zerbrechliche Frau auf mitunter ergreifende Weise. Sie bekommt die Mischung aus seelischem Schmerz und immer wieder aufblitzenden Humor gut hin.
Wenn sie dann als Judy Garland auf der Bühne steht und fast schon verzweifelt „Somewhere over the Rainbow“ singt – sie war tatsächlich die ursprüngliche Interpretin des Liedes -, dann ist das sehr rührend.
Judy Garland starb mit gerade mal 47. Sie hätte der Welt vermutlich noch viel geben können.

-> Trailer auf Youtube

Judy
USA 2019, Regie: Rupert Goold
EOne Germany, 118 Minuten, ab 0
8/10


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