Unser gefährliches Leben als Kinder in den 80ern

Neulich habe ich mal wieder von Helikoptereltern gehört, die sich übermäßig Sorgen um den Nachwuchs machen. Überall könnte was passieren.
Dazu fällt mir mal wieder eine „Der Alte erzählt von früher“-Geschichte ein. Denn wenn ich mir überlege, was wir als Kinder damals alles angestellt haben, da werden sich Helikoptereltern von heute voller Grausen abwenden. Da muss ich heute feststellen: Wir hatten eine gefährliche Kindheit.

Wir sind im Oranienburger Ärzteviertel aufgewachsen, damals in den 80ern. Wenn ich mit meinen Freunden unterwegs war, dann wussten meine Eltern mitunter stundenlang nicht, wo genau wir eigentlich waren. Ob sie wussten, dass wir damals nahe des Bahndamms einen Kletterbaum hatten, auf den wir regelmäßig raufkraxelten, war uns damals relativ egal. Dass wir hätten abstürzen könne, zogen wir gar nicht in Betracht. Neulich ist mir aufgefallen, dass es den Baum gar nicht mehr gibt.
Und, jetzt haltet euch bitte fest: Damals sind wir auch immer wieder über den Bahndamm geklettert. Über die Gleise gelaufen! Hin und wieder fuhren damals dort noch Güterzüge, aber die haben wir ja rechtzeitig gehört. Aber wir hatten eben unsere Bude, einen weitläufigen Busch auf der anderen Bahndammseite.

Ob das heute auch noch möglich wäre? Und ob die Kinder so was heute noch machen? Es heißt ja immer wieder, sie würden nur noch am Computer oder am Handy kleben und mit ihren Freunden chatten statt live reden.
Tja, gefährlich war’s damals. Sehr gefährlich. Aber auch schön.


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