Garth Greenwell: Was zu dir gehört

Ein junger amerikanischer Lehrer in Bulgariens Hauptstadt Sofia. Er lehrt Englisch an der Universität. Mit der bulgarischen Sprache hat er aber noch seine Probleme, mit der Kultur ebenfalls. Und er ist ziemlich allein. Ihn treibt es in die öffentliche Toilettenanlage des Kulturpalastes. Dort trifft er auf Mitko. Ein Mann, der ihn fasziniert. Er will seine Nähe, auch wenn er dafür zahlen muss.
Immer wieder treffen sich der Lehrer und Mitko, und immer zahlt der Amerikaner. Es ist ein Begehren, aber es ist eigentlich nur einseitig. Denn Mitko sieht das anders, er braucht das Geld.
Doch dem Amerikaner fällt es immer schwerer, sich emotional von Mitko zu lösen. Selbst als Mitko immer wieder nur Forderungen stellt und auch, als der junge Mann krank wird.

Garth Greenwell schreibt in seinem Debütroman über die unmögliche Liebe. Denn sein „Held“ scheint sich in eine emotionale Sackgasse zu verrennen. Denn auch wenn er Liebe gibt, gibt er auch immer Geld, und Mitko scheint es auch immer nur darum zu gehen.
In dem Roman geht es um die Sehnsucht, darum, das Alleinsein in einer fremden Stadt zu bekämpfen. Um Scham, aber auch darum, entschlossen zu sein, wenn es darum geht, sich von etwas zu lösen, was einem ganz offenbar nicht gut tut.
Der Roman ist in Ich-Form aus Sicht des Lehrers verfasst. So werden die Sehnsucht, die Liebe und die Trauer besonders hervorgehoben. Manchmal atemlos, ganz ohne Absätze, mal getragen von einer Furcht und leisen Trauer, weil er nicht das bekommt, was er will – nicht bekommen kann und vielleicht auch darf.

Garth Greenwell: Was zu dir gehört
Suhrkamp, 238 Seiten
7/10


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