Geh zum Inder und iss was vom Italiener

Kurz wundern wir uns, dass am frühen Abend im Ostseebad Boltenhagen so eine Stille herrscht. Es ist Neujahr, Hochsaison. Aber es sind kaum Leute unterwegs.
Wo die sind, erfahren wir, als wir ins chinesische Lokal gehen wollen. Alle Tische sind besetzt. Nichts ist mehr frei. Auch beim Italiener nebenan, füllt sich der Raum, und auch beim Inder müssen wir einen Moment warten, bis uns ein Tisch zugewiesen wird.

Am Nachbartisch sitzt eine größere Gruppe älterer Damen und Herren. Sie warten auf ihr Essen. Plötzlich aber kommt jemand und bringt zwei Teller. Fleisch, Pommes. Sieht irgendwie nicht nach indischem Essen aus. Wir fragen einfach mal nach, und wir erfahren, dass es sich um Essen vom Italiener nebenan handelt. Die Frau sagt, sie möge kein indisches Essen, und deshalb hätten sie was von nebenan bestellt.
Erstaunlich, was alles geht. Und erstaunlich, dass die Leute vom Inder das mitmachen, dass sich da jemand was von der Konkurrenz nebenan kommen lässt. Das wäre ja, als ob ich zu McDonald’s gehe, um mir was von Burger King bringen zu lassen.
Aber erstaunlicherweise haben es alles ganz locker genommen. Das indische Essen kam auch irgendwann, und eigentlich haben wir uns nur gefragt, ob die Inder das Geschirr am Ende selber rüberbringen müssen oder ob die Kunden das selbst gemacht haben…


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert