In Travemünde: Auf in die 20er-Jahre!

Bis 1989 war der äußerste Nordwesten Mecklenburg-Vorpommerns Niemandsland. So dicht an der damaligen deutsch-deutschen Grenze kann da nicht mehr viel passiert sein.
Und auch heute noch machen die Dörfer in der Gegend einen verlassenen Eindruck. Wenige Häuser, verfallene Scheunen, schmale Straßen, und alles ist ziemlich düster.

Unser Ziel: Priwall. Der Ort gehört zu Travemünde, was wiederum zu Lübeck gehört, also zu Schleswig-Holstein. Die Straße führt über Felder, macht dann einen scharfen Linksknick und führt über die ehemalige Grenze. Dass man Mecklenburg verlassen und Schleswig-Holstein erreicht hat, merkt man schon daran, dass plötzlich alles heller, dicht bewohnt und alles andere als verlassen ist.
Priwall war bis 1989 eine Insel, die nur über die Priwallfähre von Travemünde aus erreichbar war. Und noch heute ist es von dort aus der einzige Weg dorthin. Ansonsten ist der Umweg über das Land riesig und führt durch die Mecklenburger Einöde.

Silvester parkten wir unser Auto in Priwall, um mit der Fähre rüber nach Travemünde zu fahren. Die Fähre fährt regelmäßig, auch in der Nacht. Die Fährfahrt dauert nicht lange.
Man erreicht gleich die Altstadt von Travemünde. Ganz fix ist man in einer ganz anderen Welt. Wunderschöne alte Häuser und der Hafen.

Wir wollten zur Promenade, wo sich die Menschen zum Jahreswechsel treffen. Immer am Wasser entlang beobachtete wir die ersten Feuerwerke, die die Leute dort zündeten.
Die Promenade selbst füllte sich in der Stunde vor Mitternacht schnell. Erfreulicherweise böllerte niemand auf der Promenade selbst, sondern nur auf dem breiten Strand daneben. Man konnte also sehr schön den Leuten beim Knallen zusehen.
Von hinten war die Partymucke zu hören, die aus dem Festzelt kam. Es schien, als ob um 23.59 Uhr dort nicht mal jemand einen Countdown zählte. Das übernahmen wir dann selbst.

0 Uhr. 2020. Das neue Jahrzehnt. Die 20er-Jahre.
Es ist recht angenehm, den Jahreswechsel auf der Travemünder Promenade zu verbringen, denn man kann relativ ungestört den vielen Feuerwerken zusehen, ohne selbst beschossen zu werden.
Um etwa 0.30 Uhr begann auf der Mole dann noch ein sehr schönes „offizielles“ Feuerwerk.

Bei der Rückfahrt auf der Priwallfährt gab es dann für die Passagiere noch eine ganz besondere Neujahrsüberraschung. Auf der Trave drehte sich die Fähre einmal im Kreis herum. Einfach so. Mit Getute und Applaus der Leute auf dem Schiff.


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