Das Traumschiff: Antigua

DO 26.12.2019 | 20.15 Uhr | ZDF

Achtung, an dieser Stelle wird es verdammt uncool!
Am 2. Weihnachtsfeiertag lief im ZDF „Das Traumschiff“, und es war der Einstand vom neuen Kapitän Maximilian Parger, gespielt von Florian Silbereisen.
Und wer ganz oben mitspielen will und cool ist, der hat sich noch während der Sendung, danach und bis zum Freitag am allgemeinen „Ach-wie-war-das-doch-Scheiße“-Bashing beteiligt.
Silbereisen doof. Traumschiff doof. Alles doof. Also bis auf den Der-Alles-Doof-Findende selbst, der ist nicht doof. Natürlich.
Aber, und das wird dich jetzt vielleicht überraschen: Ich fand’s gut.

Weil Sascha Hehn keinen Bock mehr hatte, „Traumschiff“-Kapitän zu spielen – er beschwerte sich vollkommen zu recht über miese Drehbücher, die noch mieser inszeniert wurden -, musste Ersatz her. Man fand Florian Silbereisen. Der ist zwar kein wirklicher Schauspieler, aber bei vielen Leuten durchaus beliebt. Zumal die schauspielerischen Leistungen auf dem „Traumschiff“ ja noch nie besonders groß waren. Aber immerhin haben seine Schlagershows gute Quoten, und er hat sie in den vergangenen Jahren entstaubt.
In „Das Traumschiff: Antigua“ steuerte erstmals Maximilian Parger das Schiff.

Parger steuerte das Schiff durch eine Untiefe und setzte sich damit gegen den Staff-Kapitän durch. Er rettet einen Jungen auf einem Schiff, das droht, gegen das Traumschiff zu donnern, weil der Vater des Jungen ohnmächtig wurde.
Florian Silbereisen macht das alles nicht hervorragend gut, aber durchaus solide. Zumal das Team eindeutig versucht, ein bisschen Pep in die Serie zu bringen. Parger ist jung und dynamischer, die Rolle hat durchaus Potenzial, und wenn Silbereisen es schafft, seine Rolle auch ein bisschen lockerer rüberzubringen, dann wird auch noch was draus. Dass Parger in einer Szene mit dem Fernglas aufs runtergelassene Rollo sieht, ist dagegen ein unverzeihlicher Regiefehler.
Dass Maximilian Pargers Bruder, gespielt von Joko Winterscheidt, ausgerechnet Moritz heißt, ist albern. Dass sie zwar tatsächlich ähnlich aussehen, aber vom Dialekt her nicht zusammenpassen, hätte man bedenken können, ist jetzt aber auch kein Drama.

Zudem ist versucht worden, das junge und das ältere Publikum zu vereinen. Uschi Glas und Michael Gwisdek spielen ein altes Ehepaar, das in Streit gerät. Andererseits gibt es die Geschichte eines 13-Jährigen, der auf dem Schiff seinen Vater kennenlernt. Einen schwulen Mann, der bald seinen Partner heiraten wird. Das macht den Jungen fertig, aber es am Ende wird alles gut. Interessanter Fakt am Rande: Auf Antigua steht Homosexualität oder das Küssen unter Männern unter Strafe – das Drehteam musste behutsam vorgehen, und da passt es auch, dass sich die beiden Männer dort nur einmal – mit vorherigem Umsehen – küssen.

Man sollte „Das Traumschiff“ als das sehen, was es ist: sehr leichte Unterhaltung. Hier geht es nicht um hohe Kunst, schon gar nicht um hohe Schauspielkunst. Sondern um 90 Minuten mit netten Geschichten. Das hat die Serie geliefert.


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Kommentare

2 Antworten zu „Das Traumschiff: Antigua“

  1. Felix

    Nicht zu vergessen die tollen Karibikbilder. Und das Rollo war doch nur ein transparenter Sonnenschutz. 🙂

  2. RT

    Ja, da hat man Lust auf eine Fernreise! 🙂

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