Westernhagen – Das Pfefferminz-Experiment

SA 14.12.2019 | 23.55 Uhr | Das Erste

„Ich bin froh, dass ich kein Dicker bin, denn dick sein ist ’ne Quälerei. Ich bin froh, dass ich so ’n dürrer Hering bin, denn dünn bedeutet frei zu sein. Mit Dicken macht man gerne Späße. Dicke haben Atemnot. Für Dicke gibt’s nichts anzuziehen. Dicke sind zu dick zum Fliehen. Dicke haben schrecklich dicke Beine. Dicke ham ’n Doppelkinn. Dicke schwitzen wie die Schweine, stopfen, fressen in sich rin.“

Marius Müller-Westernhagen hat diesen Song 1978 zum ersten Mal veröffentlicht. Ich habe ihn nie besonders gemocht, weil es ja doch irgendwie unangenehm war, wie er in diesem Lied namens „Dicke“ über Dicke sprach.
Aber es war ja alles ganz anders!

Am Sonnabendabend zeigte Das Erste die Musikdoku über „Westernhagen – Das Pfefferminz-Experiment“. Der Film zu neuen, alten CD. Denn Westernhagen hat seine Klassiker noch mal neu aufgenommen, und alle seine Songs klingen nun nicht mehr rockig und nach Aufruhr, sondern gesetzt, ruhig und, ja, manchmal ein bisschen lahm.
Auch „Dicke“ klingt nun fast wie ein verunglücktes Liebeslied, und weil die Doku ja auch einen Bildungsauftrag hatte, erfuhren wir, dass „Dicke“ ja ironisch gemeint war. Er fand es damals widerlich, wie einige Menschen über andere hergezogen sind, er hasste die Häme und wollte etwas dagegensetzen, erzählte er.
Blöd nur, wenn man diese Ironie nicht so richtig aus dem Song raushört.

-> Die Doku in der ARD-Mediathek (bis 8. Januar 2020)


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert